das Jahr 2008

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Mittwoch, 17. 12. 2008

Bevor mich wieder Ermahnungen aus dem Münsterland wg. mangelhafter Weiterführung des Tagebuchs erreichen - an dieser
Stelle ganz herzliche Grüße an Renate und Gustav im fernen Schüttdorf - möchte ich nun schnell ein paar Zeilen
schreiben bevor das Jahr zu Ende ist.

Unser Kleiner ist nun mittlerweile ein ganz Großer geworden, und vor allem ja auch ein großer Bruder.
Ein so genannter "big brother".
Der B-Wurf der Golden Burning Angels hat am 4. Oktober 2008 das Licht der Welt erblickt und wieder hat die Männerwelt
die Mehrheit errungen.
Vier Brüder und zwei Schwestern hat Athos bekommen und wir haben deren Entwicklung mit großem Interesse und ein wenig
Wehmut verfolgt.
Nun ist es ja erst gut ein Jahr her, dass wir die ersten Tage und Wochen unseres Athos mit Hilfe des Internets mit
Bildern, Texten und Filmen mit verfolgen konnten.

Wir wünschen an dieser Stelle den neuen Welpenbesitzern des B-Wurfes der Burning Golden Angels alles Gute und eine
wunderschöne und aufregende Zeit mit den kleinen Wilden!

Es ist, als wäre es gestern gewesen, als uns die sehnsüchtig erwartete Nachricht von Familie Schmidt erreichte: 12.
November `07 - kurz nach Mitternacht - Athos ist da!
Der erste Welpe war er gewesen, der Leichteste im Wurf und nie an der Rudelspitze.
Und nun ist ein ganzer Kerl aus ihm geworden, wir haben schon vor einiger Zeit den Meterstab angelegt und er hat
mindestens 60 Zentimeter Schulterhöhe, eher 61-62 Zentimeter.
Er ist schlank, aber trotzdem mittlerweile muskulös und maskulin. Wenn Athos bellt, was nicht oft vorkommt, dann hat
er eine tiefe Stimme.
Sein Fell, anfangs fast weiß, hat nun einen wunderschönen "burning golden" Schimmer. Die Kopfform verändert sich
immer noch.

Aber eines hat sich die ganzen Monate überhaupt nicht verändert: Er ist immer noch ein Sensibelchen, sein Wesen ist
sanft und zu jeder Zeit begeisterungsfähig für sein Rudel und seine Umwelt.
Er liebt unsere Kinder, die meist am Wochenende nach Hause kommen. Bleibt mal eine Jacke unter der Woche hängen und
Athos läuft daran vorbei, bleibt er wie angewurzelt stehen, steckt die Nase tief ins Kleidungsstück und wedelt
aufgeregt.
Ich bin mir sicher, dass er sich in dem Moment echt freut.
Er freut sich über den Anblick unserer Nachbarn, er erwartet jeden Morgen unsere Hühner, die im Gänsemarsch aus dem
Stall kommen mit aufgeregtem Wedeln und dann packt ihn der Übermut und er springt wie ein "Goasbock" am Zaun entlang.
Er freut sich jeden Tag über seine gefüllte Futterschüssel, obwohl meist das Gleiche drin ist, er freut sich schon
bei den geringsten Anzeichen, dass wir nun das Haus verlassen, und am meisten freut er sich die letzte Zeit über den
schönen, weißen Schnee - leider haben wir keine Filmkamera, denn nur so könnte man seine Lebensfreude und seinen
Übermut sichtbar festhalten.

Letztes Wochenende waren wir das erste Mal mit Athos in den Allgäuer Alpen zum Schneewandern. Wir fuhren mit der
Söllereck-Bahn bergauf und liefen dann dreieinhalb Stunden wieder zur Talstation zurück.
Zuerst war natürlich die Gondelfahrt zu bewerkstelligen, gut, dass man immer erst vor Ort weiß, was einen so
erwartet.
Für Athos war es am Anfang gar nicht so einfach. Er musste zuerst durch die automatische Sperre in die Abfahrtstation
der kleinen, nicht arg geräumigen 6-Sitzer Gondeln.
Reinhold kam durch, der Hund kam durch, ich kam nicht durch…
Ich musste dann über die Absperrung steigen, wie peinlich.
In der Reihe der anstehenden Skifahrer, die mit Helmen, Skistöcken, Skistiefeln, Snowboards auf die Bergfahrt
warteten, standen wir mit unserem braven Hund ordentlich in der Schlange an. Die Geräuschkulisse war gewaltig, die
Skifahrer sahen teilweise wie Marsmenschen aus, stapften mit lauten Schritten über den rutschigen Fliesenboden,
kleine Kinder sprangen durch die Station und öfters fielen ein Paar Skier um.
Wer schon mal Ski fahren war, weiß, was ich meine.
Aus Hundeaugen betrachtet eine kleine Geisterbahn.
Als unsere Gondel dann kam, mussten wir schnell zu steigen, die Gondel fährt sozusagen im Schritttempo und man muss
schauen, dass man hinein kommt. Reinhold ging voran und Athos und ich folgten, das Hinterteil schob ich noch schnell
ein wenig an.
Aber drin waren wir dann, das war die Hauptsache.
Und Athos saß zwischen uns, etwas angespannt, aber er winselte nicht, blieb ruhig sitzen und nahm die Fahrt ganz
ergeben hin.
Das Aussteigen ging dann wesentlich besser, auch die Gitterstufen am Ausgang nahm Athos ohne Probleme.
Und dann waren wir im Retriever Paradies.

Schnee in Hülle und Fülle!!
Gerüche in Hülle und Fülle!!

Er lief sicherlich zig-mal die Strecke, die wir zurücklegten. Und das teilweise im Tiefschnee und bergauf.
Unglaublich, was der für eine Kondition hat.
Ich pfiff schon mal aus dem letzten Loch, wenn ich das mal so sagen darf…
Als wir dann wieder an der Talstation ankamen, war zumindest ich ziemlich erschöpft, aber es war eine wunderschöne
Winterwanderung mit unserem Einjährigen.

Wir haben in dem vergangenen Jahr schon viele Erfahrungen mit Athos gesammelt, fast immer haben wir unseren Hund
mitgenommen, wenn wir unterwegs waren.
Ob zu Freunden, in Restaurants, auf den Jahrmarkt, ins Kaufhaus, in die Bank, in den Zoohandel, nur mal zum
Semmelholen, in den Hühnerstall, ins Altenheim, in den Mediamarkt, in die Autowerkstatt, in den Drogeriemarkt, und in
der Weihnachtszeit natürlich auf die diversen Christkindlmärkte, …

Bei unserem ersten Hund haben wir leider den Fehler gemacht, Situation zu meiden, die sich eventuell problematisch
entwickeln könnten.
Nun wird nichts gemieden, in Ruhe und geplant stellen wir uns ungewohnten Situationen, wenn es sein muss halt immer
wieder.
Aber bis jetzt hat es keine großen Probleme gegeben. Athos geht mit Umsicht an neue Dinge heran, braucht mal mehr
oder weniger Zeit, aber er hat sich noch nie geweigert, neue Erfahrungen zu machen.
Am Ende war es immer gut!

Und so schließt sich nun fast der Jahresreigen mit unserem großen "Kleinen".
Athos ist ein so feiner Hund, noch keine einzige Minute haben wir den Schritt bereut, noch mal einen jungen Hund zu
uns zu nehmen.
Es freut mich immer sehr, da bin ich ehrlich, wenn unser Hund gelobt wird, wie brav, freundlich und gut erzogen er
ist.
Und ich bin mir auch sicher, wie wichtig es ist, gleich nach der Abgabe des Welpen in eine gute Hundeschule, bzw.
Welpenkurs zu gehen.
Seit Januar lassen wir uns gerne bei der Entwicklung von Athos fachmännisch/fachfräulich unterstützen und beraten.
Wir trainieren die "basics" der Unterordnung, wir arbeiten im Bereich der Grundlagen der dummy-Arbeit und wir haben
auf alle Fälle Spaß und Freude am gemeinsamen Arbeiten.

In diesem Sinne: Vielen Dank für deinen tollen Unterricht und deine Geduld, liebe Rosi, wir kommen gerne zu Dir nach
Nesselwang. Bis bald im Januar 2009.

Für dieses Jahr endet Athos Tagebuch, aber Fortsetzung soll folgen.
Zum Schluss noch ein paar schöne Wort unbekannter Herkunft mit den besten Wünschen fürs neue Jahr!


Glück

Es gibt keine Anleitung zum Glücklichsein.
Man kann es herbei sehnen, aber man kann es nicht machen.
Keiner kann sagen, der Weg zum Glück wäre so und so lang, so schwer oder kompliziert.
Das Glück entzieht sich allen Manipulationen.
Es ist einfach da, ganz plötzlich, oft unerwartet, manchmal nur für einen Moment, manchmal durchzieht es eine ganze
Lebensphase.
Wir können ihm Raum geben in unserem Leben, unser Herz weit öffnen, dass es eindringen kann in jede Pore und unsere
Seele erwärmt.
Dann klingt es noch nach und ist Teil von uns geworden, auch wenn es längst vergangen ist.
Und all die verschiedenen Glücksmomente eines Lebens verschmelzen zum Lebensglück.



Sonntag, 28. 09. 2008

Für viele Kinder hat ein neues Schuljahr begonnen und auch für Athos weht seit drei Wochen ein anderer Wind.

Wir fahren nun montags immer nach Nesselwang ins Ostallgäu, denn dort findet im Rahmen des DRC (Deutscher Retriever
Club) ein Vorbereitungstraining für die Begleithundprüfung statt.
Athos ist nun 10 Monate alt und langsam beginnt halt der Ernst des Lebens.
"Ernst", da ist gemeint, dass nach und vor den Übungseinheiten halt nicht mehr mit den anderen Hunden getobt und
gespielt wird, die Ansprüche an die Exaktheit der Übungen steigen und somit eine gewisse Ernsthaftigkeit verlangt
wird.

Nicht immer einfach. Weder für Athos noch für Herrchen und Frauchen.

Schon grundsätzlich ist natürlich so ein Hundespielchen immer Klasse, sind dann aber noch zwei junge hübsche
Goldiemädels mit im Spiel, dann ist unser Bube natürlich Feuer und Flamme.
Und dann die bittere Erkenntnis, dass nur Angucken erlaubt ist.
Gemeinerweise laufen die flotten Damen dann auch noch so nah vorbei, dass man fast auf Tuchfühlung gehen könnte,
wackeln einladend mit dem Hinterteil und schon sind sie wieder weg.
So´n Mist.

Und auch für den Hundeführer weht ein schärferer Wind, bzw. es könnte einem schon mal die Luft knapp werden.
Im vertrauten Welpenkurs war es noch anders, da standen die Muttis und Vatis in kleinen Grüppchen beisammen,
erzählten sich die neuesten Streiche ihrer kleinen Lieblinge und hatten immer viel Spaß und Gaudi beim spielerischen
Umgang mit den Hunden.
Anders in der 2. Klasse, Hundeschule:
Im Eiltempo geht es los - mal grade aus, mal links rum, mal rechts rum und kehrt. Dann wieder alles zurück und alles
immer Zack, zack. Und damit nicht genug, man sollte nebenbei noch auf eine akkurate Haltung achten, auf das richtige
Timing für die richtigen Kommandos und vor allem aufmerksam auf die Anweisungen der Ausbilderin hören.
Mein lieber Mann!
Anfangs meint man, das ist doch super einfach, so ein bisschen durch die Gegend zu rennen.
Spätestens nach der ersten Übungseinheit erkennt man aber den Ernst der Lage.
Vor lauter Eifer stolpert man schon leicht mal über die eigenen Beine, es können aber auch durchaus die des Hundes
sein.
Auch den spontanen Richtungsangaben kann man manchmal nicht ohne weiteres folgen.
Schon im zarten Alter von 18 Jahren beschriftete mich der Fahrlehrer mit einem R für Rechts auf meinem rechten
Handrücken und einem L für Links auf dem linken Handrücken. Von da an bog ich immer in der vorgegebenen Richtung ab.
Diese kleine Orientierungsschwäche hat sich leider mit zunehmendem Alter nicht "verwachsen".
Vielleicht sollte ich mich nächsten Montag selbst beschriften.

Konditionsschwache Hundeführer haben ebenfalls kein leichtes Leben im Hundesport.
Denn klappt es mal nicht ganz so gut mit der "Hier -Übung" heißt es ohne Vorwarnung: Dreh dich um und dann lauf
schnell mal so einen halben Kilometer in die andere Richtung.
Na ja, vielleicht sind es auch nur so 20 Meter, die zu laufen sind, aber im Sprint war ich noch nie so ein Ass.
Andererseits hat der rührige Hundeführer keine Probleme mit den oft schon frostigen Temperaturen auf dem Übungsplatz.
Nur die Zuschauer zeigen nach ca. 1 Stunde erste, kaum wahrnehmbare Anzeichen von Kälteeinwirkung.
Die Schultern scheinen sich immer höher zu schieben, die Gesichtszüge erscheinen ein klein wenig starrer und die
Sprechgeschwindigkeit verlangsamt sich kaum merkbar.
Ab und zu schnäuzt sich jemand und nach ca. 2 Stunden schauen die Ersten dann schon heimlich mal auf die Uhr.
Dann ist es aber auch Zeit die Unterrichtszeit zu beenden.
Man merkt dann, wie Athos die Lust verliert, sich aus dem Sitz zur Seite plumpsen lässt und sich auf dem Rücken legt
und einfach nur noch Gaudi machen will. Er wirkt dann sichtlich unaufmerksam und auch dem Hundeführer reicht es dann
ebenfalls.
Alle Mann ab ins Auto, Heizung auf Vollgas und heim geht's. Athos bekommt dann noch ein schönes, warmes
Futternäpfchen, der Kachelofen wird angeheizt und alle sind froh, im Warmen zu sitzen.
Aber wenn man dann so nachdenkt, was uns Rosi alles erzählt hat, was bei einer Begleithundeprüfung zu leisten ist,
dann wird´s mir doch schon ein wenig mulmig.
Athos sitzt beim "Sitz" meist zu schräg (ist mir vorher nie aufgefallen - er erwartet dann ein Leckerlie - that´s the
problem). Wenn ich ihn dann vorsichtig mit dem Hinterteil zu mir schieben will, weicht er gerne aus.
Dies ist auch nicht gern gesehen.
Den Dummy findet er zwar ganz niedlich, aber den 100 % igen "Biss" hat er noch nicht. Er springt herum wie ein
Kasperl, es kann auch sein, dass er den Dummy auch mal fallen lässt.
Aber eigentlich ist Athos sehr willig und lernfähig, das Problem ist ja meist der Hundeführer, genauer gesagt: ich.
Was habe ich Alles vorher gelesen und im Kopf war auch alles klar.
Aber bei der Umsetzung hapert´s einfach.
Da könnte man sich selber in den Allerwertesten beißen, wenn man wieder ungenaue Kommandos gibt, die Kommandos nicht
zur Körpersprache passen und der Hund , wie auch schon unsere Erste, nicht einen sondern viele Namen hat (Artie,
Buberle, braver Bub, feiner Kerl, Schatzi, Stinkerle,..)

Ach, war das nett in der Welpenschule…

Aber auf der anderen Seite weiß ich auch ganz genau, dass unser Hund Beschäftigung und Arbeit braucht und der Golden
Retriever alles andere als ein Kuschelhund ist, er eine sichere Rangordnung in seinem Rudel braucht und gefordert
werden will und muss.

Also, Schluss mit dem Gelabere und ran an die Begleithundprüfung im nächsten Jahr.


Sonntag, 17. 08. 2008

Sommerzeit - Erntezeit - Düngezeit - und bei uns wird in diesen Wochen ohne Ende Jauche gefahren.

Ja ja, ich weiß… wer auf dem Land leben möchte, der muss mit diesen edlen Düften leben.
Und ein Goldie lebt mit dieser Sache wirklich in Harmonie und bestem Einvernehmen.
Manchmal scheint mir, als würde ich bei unserem Athos beim Anblick, bzw. Anriechen von frisch gedüngten Wiesen und
Feldern ein kleines Blinken und Blitzen in seinen schönen braunen Augen entdecken.
Ihm reicht ein kurzer Moment und er überblickt mit Kennermine die Sachlage.
Da, wo der Bauer das Güllefass beim Beginn seiner Düngeausfuhr einschaltet, ist am meisten zu holen!
Athos läuft ins Zentrum der Misere und dann geht die Post ab - es gleicht schon fast einer Gymnastikaufführung, wie
gewandt und geschmeidig dieser Hund gleichmäßig alle Stellen seines anmutig glänzenden und seidigem Fells in
kunstvoller Arbeit "einschweinst".
Von Kopf bis Fuß und Bauch und Rute, incl. Ohreninnenseite, alles ist in kürzester Zeit gelblich braun und recht übel
riechend.

Aber Athos scheint sich äußerst wohl zu fühlen!

Und dann scheint es mir, als wolle er mit zunehmender Kontaminierung auch diesen tollen Zustand auch mit mir teilen.
Da wird so gut "Fuß" gegangen, wie selten zuvor. Es wird gekuschelt und Körperkontakt aufgenommen, dass es eine wahre
Freude ist.

Ach Athos…du kleiner Stinker, und dabei schaut er so glücklich und zufrieden aus.

Und glücklicherweise ist er ja auch mittlerweile eine begeisterte Wasserratte. Er springt zwar immer noch nicht mit
Volldampf ins Wasser, aber er schwimmt sehr gut und geht gerne und ausdauernd ins feuchte Nass.
Und somit bleibt alles Ungewollte dann ohne Probleme im nahen Bach, Athos schüttelt sich nach seinem Bad und nach dem
Trocknen ist er wieder sauber und der Geruch ist fast gar nicht mehr schlimm. Der Allgäuer würde sagen: des god
scho!"

Ansonsten gibst nicht viel Spektakuläres zu berichten. Wir sind immer noch einmal wöchentlich im Junghundekurs und
bei uns wird viel "geclickert".
Es ist wirklich erstaunlich, was möglich ist und Athos kann schon ein paar lustige Kunststückchen.
Alles ist noch ausbaufähig, aber es macht unserem Hund sichtlich Spaß.
Wir besuchen mit Athos seit Anfang weiterführende Kurse einer Tierärztin hier vor Ort, die auf der Basis von
positiver Verstärkung arbeitet und die großen Wert auf soziales Verhalten der Hunde legt.
Bei uns im Kurs ist "Kopfarbeit" ein großes Thema.
Bewegung des Hundes ist wichtig, aber auch die Beschäftigung mit neuen Dingen und das Ausführen von alltäglichen
Übungen sollten den Hund auslasten und geistig fit halten.

Nicht immer hat man die Zeit, die Ruhe und auch einfach die Lust zum Üben, aber schon das regelmäßige Treffen und der
Anreiz im Gespräch bringt mit der Zeit hoffentlich den Erfolg.
Das letzte Mal haben wir Verhaltenstraining im Eiscafe mit Cappuccino und Eisschokolade unter Ablenkung von
Straßenverkehr und Fußgänger und Radlfahrer absolviert.

Aber nun haben wir ja Sommerferien, wie es halt in einer (Hunde)-Schule so ist.

Bevor ich nun meinen Eintrag beende, möchte ich doch noch von unserer nicht gar so erfreulichen Begegnung mit einem
schwarzen Schäferhundmischlingsrüden erzählen.
Eigentlich war es nicht super schlimm, aber die Begegnung endete für Athos mit einem unblutigen Biss, bzw.
Schnapperer in seinen linken Vorderfuss. Nicht gravierend, aber trotzdem hat man immer Angst um seinen Hund.
Und Athos war so verblüfft, dass nicht alle Hunde ihn lieben.
Der Arme - Ende einer Illusion.


Montag, 07. 07. 2008

Das Jahr vergeht wie im Flug, seit Wochen zeigt sich der Sommer von seiner schönsten Seite.
Jeden Tag strahlt der Planet mit voller Kraft und es hat schon wochenlang nicht mehr richtig geregnet.
Eigentlich toll, aber wie es halt immer so ist - nun wird gejammert, dass man so viel schwitzen muss und über die
Mittagszeit kaum das Haus verlassen kann.
Und auch Athos leidet sichtlich unter der Hitzeperiode.
Er sucht im Haus nach kühlen Liegeplätzen und unsere Spaziergänge beschränken sich auf die frühen Morgenstunden oder
die späte Nachmittagszeit. Am Besten sind noch die Gassigänge in der Nähe der Günz, einem Bach ganz in der Nähe.
Athos liebt das Laufen im Bachbett, es erfrischt ihn und es gibt immer was zum Erforschen und Entdecken.
Das Problem ist aber, dass bei dieser Hitze gefühlte Millionen von Bremsen und Stechmücken ebenfalls die Kühle und
Frische des Wassers suchen.
Finden tun sie dann aber leider vorher mich!
Anscheinend mundet meine Blutgruppe hervorragend - und diese Viecher sind wirklich sehr anhänglich. Man darf auf
keinen Fall stehen bleiben, denn dann landen sie im Kampfverband auf allen freiliegenden Körperstellen und stechen
sofort und gnadenlos zu. Das heißt also, am besten zieht man feste Schuhe, Socken, lange Hose und T-Shirt mit Ärmeln
an und schreitet hurtig durch die Gegend.
Eine ziemlich warme Angelegenheit, aber sie bietet den besten Schutz vor den blutsaugenden Plagegeistern. Ergänzend
habe ich dann noch meine Gürteltasche mit Leckerli, Hundekotbeuteln und Hundepfeife umgeschnallt, an der dann noch
ein Ball mit Schnur zum Werfen hängt. Ab und zu ernte ich etwas merkwürdige Blicke meiner Umwelt, ich schaue wohl
eher aus, als wollte ich zu einer Dschungelexpedition mit Hund aufbrechen.
Irgendwie ist es in dieser Gegend einfach nicht üblich, so in voller Montur mit seinem Hund unterwegs zu sein.
Wie wird das erst in der kalten Jahreszeit werden, vielleicht komplettiere ich dann mein Equipment noch um Mütze,
Schal, Schneebrille und Schneeschuhe.
Egal, Hauptsache es macht Spaß, oder?
Und jetzt möchte ich natürlich noch von unserem Hundetreffen bei Familie Schmidt in Pappenheim berichten. Es war
schon beeindruckend, so viele Hunde, die ja nun nicht mehr die Kleinsten sind, so temperamentvoll mit einander toben
zu sehen - und Alles lief friedlich und harmonisch ab.
Insgesamt acht Hunde amüsierten sich von ganzem Herzen und ich glaube es wurden Hunderte von Fotos von dem ganzen
Hunderudel gemacht.
Auch an diesem Sonntag war es super heiß und nach einer stürmischen Begrüßung machte sich das Jungvolk zu einer Suche
nach Erfrischung und Abenteuer auf.
Und wurde fündig...
In hinteren Winkel des Schmidt´schen Gartens befindet sich ein idyllischer, kleiner Gartenteich - begrünt mit
Entengrütze.
Herr Schmidt hatte mit großem Optimismus einen Schutz in Form von Holzbrettern um den Teich gezogen. Er hat wohl
nicht mit der Entdeckungslust und der Unverfrorenheit der undankbaren ehemaligen Welpenbrut gerechnet.
In kürzester Zeit entdeckten die Racker eine Schwachstelle im Schutzwall und enterten den jungfräulichen Teich in
Piratenmanier... auf ihn mit Gebrüll!
Und schon waren alle drin, außer den Großen, denn Denis, Robin und Henry, der Hundefreund des Hauses, hielten sich
gut erzogen an die Hausordnung und schauten dem wüsten Treiben aus gebührendem Abstand zu.
Und so blieb uns Nichts anderes übrig, als Wache zu stehen und unsere lieben Kleinen dem Wasser fern zu halten.
Schnell wurde noch eine andere Einzäunung improvisiert. Zur Ablenkung machten wir dann alle noch einen Spaziergang an
der Altmühl und die Lauser konnten ihren Übermut nun legal kühlen.
Auf alle Fälle war ein wunderschöner Nachmittag, wir wurden mit Kaffee und Kuchen verwöhnt und vor der Abfahrt nach
Hause gab´s noch eine zünftige Brotzeit. Es war sehr schön, die anderen Hundebesitzer kennen zu lernen und
Erfahrungen auszutauschen.
Viele Gemeinsamkeiten der Hundegeschwister wurden entdeckt, aber auch diverse Unterschiede im Wesen der Hunde
festgestellt.
Aber alle Hunde haben sich prächtig entwickelt und waren immer noch nicht so ganz einfach auseinander zu halten, wenn
sie so im Pulk durch die Gegend hüpften.
Vielen Dank nochmals an Familie Schmidt, die uns dieses schöne Treffen in der Wiege unserer Hunde ermöglicht hat.
Und der Teich erholt sich hoffentlich auch bald wieder von den fünf Vandalen.

Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu berichten. Ich habe ja schon oft geschrieben, was für Spaß und Freunde Athos in
unser Leben gebracht hat und es ist schon verwunderlich, mit wie vielen Menschen man über einen Hund ins Gespräch
kommt und, je nach Chemie, näher kennenlernt.

In diesem Sinne und an dieser Stelle liebe Grüße an Horst und Marion und Milo!

Und nicht zu verkennen ist der gesundheitliche Nutzen für den Hundebesitzer selber. Jeden Tag wird Gassi gegangen, ob
es regnet oder auch nicht. Siehe oben.
Wenn ich so bergauf bergab laufe, bin ich schon mal kräftig außer Puste, es kommt halt immer darauf an, was man so an
Pfunden mitschleppt, mehr oder wenig freiwillig.
Optisch mache ich dann meist schon einen etwas angeschlagenen Eindruck.
Roter Kopf, verschwitzte Haare, die am Kopf kleben, oft mit nassen, dreckigen Klamotten und einem nassen und
stinkigem Hund und einer Tüte mit Verdauungsprodukten in der Hand.
Wir sind schon so ein Dream-Team!
Reinhold ist ja eher der Sports man, dem macht so ein Spaziergang überhaupt nichts aus.
Bis jetzt durfte ja Athos eh nicht so belastet werden, aber so zum Herbst zu wollen wir eine schöne Bergwanderung mit
Hund unternehmen, da darf ich noch ganz schön trainieren, damit ich fit bin.

Also, keine Müdigkeit vorschützen...


Donnerstag, 12. 06. 2008

Ballspiele beherrschen in diesen Tagen die ganze Nation!

Ich wusste gar nicht, dass auch Hunde so konzentriert einem Fußballspiel im Fernseher folgen können. Athos findet
Fußball, anscheinend dem Zeitgeist entsprechend, recht interessant und fixiert das runde Leder offensichtlich mit
großer Aufmerksamkeit.

Athos ist mittlerweile genau 7 Monate.

Ich kann mich noch sehr gut an diese ersten Tage erinnern, ich sehe den kleinen Wollknäuel entspannt unter dem Sofa
liegen, kann mich gut an die ersten unruhigen Nächte und die aufregenden Tage des ersten Kennenlernens erinnern.
An die vielen netten Besucher für unseren kleinen Kerl und meine ewige Sorge, dass Athos irgendwelche Wehwehchen hat,
dass er sich vielleicht zu viel bewegt, oder aber auch, dass er zu wenig neue Dinge kennenlernt.
Gut, dass wir zu Zweit waren.
Reinhold hat mich meist gut von meinem Hirnkino der Unglücksfälle runtergeholt. Wenn er Athos führte, hing die Leine
immer ganz locker durch, egal wer entgegen kam, der Hund ging ganz souverän und ohne jemand anzuspringen neben ihm
her.
Eine typische Situation war zum Beispiel, dass wir an einer Kiesgrube spazieren gingen, Athos war so 4-5 Monate alt
und ich habe Blut und Wasser geschwitzt. Da taten sich für mich lebensgefährliche Abgründe für Athos auf, und ich
reagierte immer unsicherer.
"Pass auf den Hund auf!", Oh Gott, jetzt rutscht er gleich den Abhang runter!", Mir ist schon ganz schlecht, ich kann
gar nicht mehr hinschauen!", "Ach, wären wir bloß nicht hierher gefahren!", "Geh bloß nicht so nah an den Abgrund
ran!"...
Irgendwann sagte Reinhold dann, dass ich den Hund so mit 100%iger Sicherheit zu einem verängstigten, unsicheren Hund
erziehen würde und ich Athos mehr Vertrauen schenken sollte und vor allen Dingen nicht so aufgeregt sein sollte. Ich
glaube, er hatte Recht.
Mittlerweile bin ich schon sehr viel ruhiger und ausgeglichen geworden, zum Segen für Hund und Mensch.

Es war und ist ein großes Ziel, dass Athos sich ohne Leine auch auf dem nicht eingezäunten Bereich unseres
Grundstücks frei bewegen kann, wenn wir uns draußen aufhalten.
Es war eine ganze Zeit ziemlich mühselig.
Ich habe Athos an sein Geschirr die erste Zeit eine dünne Packschnur angebunden und ihn eigentlich immer unter
Beobachtung gehabt, wenn wir draußen waren. Oft zum Unverständnis unserer Nachbarn.
Sie konnten nicht verstehen, dass ich nicht wollte, dass Athos nach Lust und Laune die Nachbarn aufsuchte.
Immer wenn Athos an der Grundstücksgrenze war, rief ich "halt" und falls er nicht stehen blieb, stieg ich auf die
Schnur. Ich rief ihn dann, er kam, und dann gab´s jedesmal viel Lob und ein Leckerlie.
Heute klappt es gut, Athos bleibt mit ganz wenigen Ausnahmen auf unserem Grund, die Packschnur ist lange schon weg
und ich vertraue Athos einfach.
Und die Nachbarn haben es mittlerweile auch akzeptiert. Ich glaube, sie finden dies nun ganz in Ordnung.
Es ist echt super, wenn unser junger Mann wie "King Artie" souverän vor der Haustüre liegt, alles in Beobachtung hat
und sich einfach nur des Lebens freut, Besucher freundlich begrüßt - speziell unsere nette Briefträgerin mit Namen
Gitti, die immer ein tolles Leckerlie im Auto hat.
Sie hat auch schon Briefe persönlich an der Haustüre abgegeben, nur um den "Süßen" mal wieder zu sehen.

Diesen Monat haben wir noch einen ganz wichtigen Termin auf dem Plan stehen.

Am 29. Juni sind wir zu einem Treffen mit allen Welpen des A-Wurfs der Golden Burning Angels nach Pappenheim
eingeladen!

Das heißt, es gibt ein Wiedersehen mit Amy, Paula, Antony, Bruno, Kimba und Mama Denise und Papa Robin und Herrn und
Frau Schmidt. Wir sind schon sehr gespannt.

Schon im April haben sich Familie Schmidt mit dem "Azubi des Wurfgeschehens", einer guten Freundin der Familie und
vier Golden Retrievern, auf den Weg nach Engetried gemacht.
Wir erhielten die nun fertig gestellte Ahnentafel von Athos und ein einzigartiges Dokument der ersten acht Wochen von
unserem Athos in Form einer DVD.
Die Geburt von Athos, seine ersten Lebensminuten, sein Entwicklungsstationen bis zur Abgabe mit 8 Wochen - alles in
unwiederbringlichen Filmaufnahmen für die künftigen Welpenbesitzer festgehalten. Hinterlegt mit informativen und
humorvollen Kommentaren und einem wirklich ergreifend emotionalen Hintergrundsound. Cat Stevens, Smokie, Queen,...
super toll.
All die Mühe und Liebe von Familie Schmidt für diesen Wurf kann man in diesem fast 60 minütigen Film spüren und sehen
und miterleben.

Und wir hatten das große Glück, einen Hund aus diesem super Wurf zu bekommen!

Und so freut es uns umso mehr, dass gegen Ende des Jahres der B-Wurf für Denise und Robin geplant ist, so denn die
Natur und die zwei Hauptdarsteller mitmachen wollen.
Wir werden mit Neugier und Interesse der "lovestory" beiwohnen!
Und hoffen, dass Athos ein würdiger, großer Bruder wird!



Montag, 20. 05. 2008

Nach langer Zeit möchte ich wieder einmal ein paar Zeilen schreiben.

In den letzten Wochen hat sich Athos schon wieder ganz schön verändert.
Als er geboren wurde, war er der leichteste Welpe und sah wie eine kleine Ratte aus.
Schon in den ersten 8 Wochen holte er gut an Gewicht und Größe auf, und nun ist aus der kleinen "Ratte" ein
wunderschöner, charmanter und liebenswürdiger Lausebengel geworden.
Mit seinen großen, dunklen Augen und seiner sanften Art hat sich Athos schon in viele Herzen geschlichen.

Und nicht nur menschlichen Wesen, sondern auch anderen Hunden gegenüber ist Athos ein ganz feiner Kerl.
Er ist immer freundlich und möchte gefallen. Egal wo wir anderen Hunden begegnen, bis jetzt hat es noch nie Ärger
gegeben. Von großer Begeisterung bis hin zur Ignoranz war Alles geboten, aber immer ruhig und ohne Stress.

Und so macht es richtig Spaß mit diesem Hund die unterschiedlichsten Dinge zu unternehmen.

Bis jetzt haben wir Athos bei fast allen Unternehmungen dabei gehabt.
Restaurantbesuche, Flohmärkte, Einladungen bei Freunden, Besuche im Bauernhofmuseum, Begehung des Wildschweingeheges,
Stadtspaziergänge, Einkäufe, Ämtergänge. Alles ohne Probleme.
Aber am schönsten sind für Athos wahrscheinlich unsere Ausflüge in die pure Natur.
Wilde Gebirgsbäche in Österreich, kreuz und quer durch unbekannte Waldstücke inklusive alberner Versteckspiele,
Kiesgrubenbegehungen, frisch gepflügte Felder, frisch gedüngte Felder (da kommen wir dann schon ganz nahe an Athos
Schwachstelle, später mehr), riesige Löwenzahnwiesen, die Athos mit ausgelassener Freude im Schweinsgalopp
durchforstet - das, und viel mehr ist Athos Welt.

Zurzeit werden hier im Allgäu die Kühe, Schafe und Pferde auf die Weide gelassen.

Da hat er aber geschaut, der kleine Kerl.

Am witzigsten war der erste Kontakt an einer Pferdeweide. Davor stand das Gras über kniehoch. Aus einer Entfernung
von ca. 50 Meter sah Athos das riesige, dunkle Pferdemonster.
Zuerst blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Der ganze Körper geriet in Spannung und er nahm erstmal Witterung auf.
Dann ab in die Deckung durch die hohe Wiese.
Athos stand dann nur noch etwa 10 Meter vor dem edlen Ross und war ziemlich ratlos.
Und dann fing er auf einmal an, durch das Gras zu jagen. Er schlug Haken wie ein Hase, er wurde langsamer und dann
wieder rasend schnell. Er schlug mehrere Purzelbäume und legte sich für Sekunden still ins Gras und dann ging's von
vorne los. Gebellt hat er gar nicht.
Und irgendwann wurden die Kreise dann immer größer und er dann war er wieder bei mir. Er schaute mich an und schien
zu sagen: Hast Du das gesehen?
Und dann gingen wir einfach weiter.

Bei Schafen ist Athos bedeutend mutiger. Da versucht er schon mal, am Zaun den wilden Max zu spielen.
Er bellt und nähert sich bis auf Nasenkontakt, je nach Nervenkostüm der Wollespender.
Manche sind ja wirklich cool, da kann Athos nur wenig Eindruck schinden.
Ich habe nur immer Bedenken, dass er die Schafe so in Rage bringt, dass sie in ihrer Gesamtheit den Weidezaun
durchbrechen und stiften gehen. Das wäre echt blöd!

Vor Kühen hat Athos den meisten Respekt.
Denn da gibt's manchmal so richtig jugendliche Spaßvögel, die jungen Hunden mal zeigen, was Spaß und Sport im Grünen
heißt.
Die springen dann wie junge Geißböcke am Zaun entlang und, anstatt zu bellen, muhen sie extrem laut und andauernd.
Mut haben sie wie kleine Löwen und eindeutig einen riesen Spaß an der Treibjagd am Zaun.
Dieses Jahr sind wohl eindeutig die jungen Hornträger Sieger nach Punkten in Bezug auf Furchtlosigkeit.

Und so kommt Athos nicht an die begehrten, schmackhaften und oft noch warmen Kuhfladen in Kuhnähe.
Schade, schade - denkt unser Hund!

Und das ist unser Hauptproblem mit Athos.


Er frisst oder zerkaut Alles!


Eine kleine Auswahl der harmloseren Art:

" Plastikgießkannen
" Kartons
" Tannenzapfen
" Tempotaschentücher
" Stofftaschentücher
" Sonnenbrillen
" Lesebrillen (mehrere)
" Fernbedienungen
" Reisewecker
" Bücher aus der Bücherei
" Fernsehzeitschriften
" Christbaumkugeln
" Rechnungen - im Grund gar nicht so schlecht...
" Haargummis - wurden ja schon erwähnt...
" Blumentöpfe aus Plastik

Jetzt wird's eklig:

" Katzenkacke
" Fuchskacke
" Pferdekacke
" Kuhkacke
" Marderkacke
" Hasenköttel
" Hühnermist
" eventuell auch Fäkalien menschlichen Ursprungs, aufgestöbert neben einem Kinderspielplatz

Und jetzt wird's noch ekliger:

" Tierkadaver in jeder Phase der Rückentwicklung zum irdischen Ursprung

Manche werden jetzt denken, dass man solche Dinge nicht schreiben sollte.
Aber auch dies gehört zu unserem Raudi dazu, und wir lieben ihn trotzdem!
Entwurmt wird er nun alle 2 Monate, er ist selbstverständlich ausreichend geimpft und Athos wird prophylaktisch
entfloht und entzeckt.

Mehr können und wollen wir nicht machen, er ist und bleibt halt ein Hund.
Und das ist vollkommen in Ordnung so.
Und das umfasst, meiner Meinung nach auch andere Dinge in unserem täglichen Umgang.
Es gibt für Athos ein paar Regeln, die wir ALLE in der Familie beachten:

" es wird nicht an Personen hochgesprungen (klappt innerhalb der Familie gut, bei Fremden manchmal nicht)
" außer Hundefutter und Hundeleckerles gibt's Nichts (hat bisher geklappt, da ich sonst echt sauer werde!) Folge:
unser Hund bettelt nicht!
" kein Liegen auf unseren Sofas oder Bett
" Zwicken in Beine oder andere Körperteile ist absolut tabu (erlaubt ist nur liebevolles zwischen die Zähne nehmen,
das kann Athos sehr wohl abschätzen!)
Ich erwähne diese Sache, denn bei manchen Hunden ist dies leider nicht selbstverständlich!
" Geschlafen wird im Flur vor dem Schlafzimmer
" Pfoten werden bei Bedarf und Wetterverhältnissen vor der Haustür abgeputzt und Frauchen oder Herrchen machen
jederzeit Körperkontrolle.
" Wir begrüßen unsere Gäste zuerst (klappt noch gar nicht so gut, er freut sich ohne Ende, wenn es klingelt!)
" bei unangemessenem Verhalten wird Athos ignoriert (ist schwer), bei angemessenem Verhalten gelobt

das hört sich vielleicht ein wenig hart an, aber wir denken, dass diese Regeln unser Zusammenleben vor allem für
Athos einfacher machen.

Und täglich nimmt dieser Hund unmerklich einen immer größeren Platz in meinem Herzen ein.

Der Platz ist schon riesig, wird immer größer, aber da ist noch ein viel größerer Platz, der gleich nebenan liegt.

Adinas Platz.

Gut, dass Herzen so viel Platz haben ...

P. S. Erinnerung an meine Minni:
Das Musikstück "Forrest Gump Suite" aus dem Filmtrack Forrest Gump




Montag, 31. 03. 2008



Das Frühjahr ist nun kalendarisch ins Land gezogen, das Osterfest ist vorbei, aber das Wetter ist noch immer meist
kalt und unfreundlich.

Nächste Woche soll es nochmals bis ins Flachland schneien, die warmen und wasserdichten Hundejacken bleiben noch
ungewaschen, Schal und Mützen liegen griffbereit und auch Handschuhe sind oft unentbehrlich. So ist´s halt im Allgäu.



Nur gestern hatten wir traumhaftes Wetter. Es war so warm, dass man im Freien seinen Kaffee trinken konnte und
entsprechend viel war auf den Straßen und in den Cafés los.

Reinhold nutzte den wunderschönen Tag für eine erste „Probierfahrt“ mit dem Fahrrad nach Immenstadt und Athos und ich
gingen dafür mit Anita und ihrem Mann ins Kloster - Cafe, das der Ottobeurer Basilika angeschlossen ist.

Nicht, dass einer von uns etwa geistlichen Beistand gebraucht hätte, aber nur hier war noch ein Plätzchen im Freien
zu ergattern. Wahre Menschenmasse durchzogen das meist recht stille Ottobeuren.

Eigentlich klappt es schon ganz gut mit Gaststätten oder Cafés. Aber seit kurzer Zeit hat unser Goldstück seine
eigene Stimme entdeckt.

Ist das Futter nicht schnell genug weich oder er sitzt im Auto und man geht nochmal schnell ins Haus, weil man etwas
vergessen hat oder er sieht im Garten durch die Terrassentür eine freche Amsel oder geht man nochmals in den Keller,
um die festen Schuhe zum Gassi gehen zu holen oder Athos ist im Zweikampf mit seinem Stofftierfreund - Alles wird
im Moment mit wuff-wuff-wuff kommentiert.

Tja, und da man dies ja so nicht haben will, soll man laut Welpenschultrainerin, das Gebell einfach ignorieren.
Klappt meist recht gut, und wenn Athos dann ruhig ist, wird er auch gelobt.



Gestern saßen wir nun an unserem Tisch und Anfangs klappte es auch ganz gut.

Dann aber drehte sich Athos von uns weg und starrte auf eine recht große, völlig unspektakuläre Grünfläche und so
ungefähr alle 5-8 Sekunden macht er einen vernehmlichen wuff, manchmal dauerte es auch 15-20 Sekunden und dann machte
er aber dafür wuff-wuff.

Anfangs gelang es mir ganz super, ihn zu ignorieren.

So nach 10 Minuten konnte ich dann dem Gespräch nicht mehr so ganz genau folgen, da ich schon ein wenig die anderen
Gäste beobachtete. Na ja, keiner schien so richtig grimmig zu schauen, oder doch?

Nach ca. 25 Minuten bekam ich dann schon leichte Schwitzanfälle und meinte, auf den Gesichtern der Gäste Zeichen von
Unverständnis und Ungeduld zu erkennen, da ich immer noch äußerlich (aber auch nur äußerlich!) völlig unbeeindruckt
von den Lautäußerungen meines Hundes auf meinem Stuhl saß.

Zwischenzeitlich war Athos dann ja auch mal ein paar Minuten ruhig gewesen, da habe ich aber vergessen, ihn zu loben
– so verkrampft war ich schon.

Er wickelte mein linkes Bein in dieser Zeit dann mit seiner Leine um das Stuhlbein herum ein und ich war bei meinen
Befreiungsversuchen minutenlang mit einer Körperhälfte mehr unter als über der Tischplatte.



Nach einer halben Stunde habe ich dann das Handtuch geworfen.



Wir verließen recht schnell das nette Cafe, Athos legte sich ins Geschirr (meist geht er sonst wirklich schon gut an
der Leine) und wenn ich ehrlich bin, war ich heilfroh, als wir dann am Auto waren.



Warum er so auf die Grasfläche gestarrt hat und warum er gebellt hat. Ich weiß es nicht...



Aber die Sache mit dem Ignorieren ist gar nicht so einfach. Ja, ja.

Und jetzt zu den „wichtigen Vorfällen“ der letzten Zeit.



Ein wenig peinlich ist mir dieses Thema schon, aber ich möchte es auch nicht verschweigen.



Der Gang zum Tierarzt



Also, eigentlich begann es damit, dass wir zur Nachimpfung zu unserer Tierärztin gingen:



Bei der Voruntersuchung zur Impfung meinte unsere Tierärztin, bei Athos ein leichtes Herzgeräusch fest gestellt zu
haben, wir sollten uns aber keine großen Gedanken machen, oft verschwindet das Geräusch eh von alleine wieder. (Vorne
weg: genauso war es dann auch.)



Aber keine „großen Gedanken machen“ war für mich gleichbedeutend wie „es steigt ein bisschen Rauch aus ihrem
Kellerfenster auf, aber da wird schon nichts Schlimmes sein“.



Also, wir sofort ins Internet und rein in google. Alle Artikel über Herzgeräusche bei Welpen durchforstet und in fast
allen stand das Gleiche, nämlich dass diese Geräusche oftmals ohne jegliche Behandlung verschwinden.

So, und dann sofort ans Telefon und Herrn Schmidt, den Züchter angerufen und um Rat gefragt. Dieser konnte mich dann
glücklicherweise wieder etwas beruhigen und meinte, dass Athos bei der sehr sorgfältigen Abschlussuntersuchung
keinerlei Herzgeräusche hatte und er sich nicht vorstellen konnte, dass in dieser Richtung ein Problem wäre.



Und siehe da, nach 4 Wochen kam die Entwarnung...alles o.k.



Und dann war da die Sache mit den Zuckungen.

Athos war gerade einmal ein paar Tage bei uns eingezogen, da hatte ich das Gefühl, Athos zuckt unkontrolliert mit
einem Hinterbein. Sofort rief ich bei unserer Tierärztin an und bat um einen Abendtermin, heute noch bitte.

Als wir dort ankamen, Vater, Mutter, Kind – hatte Athos keinerlei Zuckungen mehr.

Die Tierärztin überprüfte Reflexe, tastete ab und konnte Nichts feststellen.

Dann fuhren wir wieder Heim.



So im Alter von ca. 14 Wochen kamen Reinhold und Athos vom Welpenkurs zurück. Athos lag ganz erschöpft im Wohnzimmer
und da bemerkt ich es: ER ZUCKTE WIEDER MIT EINEM HINTERBEIN, vielleicht waren es auch beide, ich weiß es nicht mehr
so genau.

Reinhold meinte, dass er sich halt einfach ein wenig überanstrengt hätte.

Diese Erklärung war mir aber zu einfach.

Ab ins Internet, die Tierarztseite war schon als Favorit abgespeichert.

Aber diesmal war es ganz schwierig, nirgends fand sich etwas von Athos Zuckungen. Es musste wohl schon ein ganz
schwieriges Problem sein, dass ich da erkannt hatte.

Jetzt sofort den Züchter anrufen, Samstagnachmittag, vielleicht weiß er ja eine Erklärung.

Aber auch Herr Schmidt hatte noch nie von solchen Zuckungen gehört. Weder bei seinen Hunden, noch bei Anderen.

Und er meinte: Vielleicht hat sich Athos ja ein wenig überanstrengt beim ausgelassenen Toben mit seinen
Hundefreunden.

Die Tierärztin rief ich an diesem Tag dann nicht mehr an.



Bis jetzt hat Athos nicht mehr gezuckt, nicht mit einem und auch nicht mit beiden Beinen.

Er wird sich wohl tatsächlich nur ein wenig überanstrengt haben.



Und dann die Geschichte mit dem Haargummi.

Ostersonntag, kurz vor der Tagesschau.

Athos und ich haben uns so ein kleines Spielchen ausgedacht. Das geht so:

In eine blaue Wäschekugel wird ein Leckerli gesteckt und das Ganze dann versteckt. Athos muss vor der Türe warten und
darf dann suchen. Wir waren voll im Eifer des Gefechts, Athos suchte immer besser, aber auch meine Verstecke wurden
immer schwieriger. Da zog ich mit meinen nach Leckerli riechenden Finger meinen Haargummi aus den Haaren und legte in
auf die Couchlehne. Hätte ich mal nicht tun sollen.

Athos kam ins Zimmer und begann zu suchen. Er war ganz aufgeregt und lief hin und her.

Ha, Ha, mein Versteck war diesmal sehr gut.

Und dann geschah es: Athos schnappt sich den Gummi und ab die Post.

Ich sah nur noch kurz ein kleines schwarzes Stückchen und schon war er weg.

BEUTE GEFUNDEN UND ENTSORGT!



Ich war sprachlos.



Wenn jetzt aber jemand meint, ich hätte noch am Ostersonntagabend die Tierärztin angerufen, dann irrt er gewaltig.

Ich behielt wie immer die Nerven und sagte mir, dass je eigentlich nichts passieren kann.

Bis Montagmittag war alles paletti. Athos wurde von mir mit Argusaugen beobachtet und dann sah ich es: Athos bekam
weichen, eigentlich schon als dünnflüssig zu bezeichnenden Kot! Und musste auch noch öfters wie sonst. Schon um 7.45
Uhr am Dienstag rief ich kurz bei der Tierärztin an und berichtete ihr von dem Problem.

Sie sagte, ich solle mir keine „großen Gedanken machen“, der Gummi käme bestimmt ohne Probleme wieder in Sicht.

Alles klar!

Aber nur bis Freitag, denn da spuckte Athos am frühen Morgen weiße Spucke. Am Nachmittag bekam ich schnell einen
Termin in der Praxis. Bis dahin ging es Athos wieder erstaunlich gut.

Er spuckte nicht mehr und der Kot war zwar noch ein bisschen flüssig, aber er konnte ohne Probleme absetzen. Besorgt
war ich aber immer noch, das Wochenende stand vor der Tür, und wer weiß...



Zusammenfassung: Athos wurde sehr gründlich untersucht (20 Minuten lief ich durch die Gegend bis Athos die benötigte
Kot probe lieferte), es konnte nichts fest gestellt werden und somit auch nichts gemacht werden, er bekam dann nur
eine Spritze, die etwaige Verkrampfungen im Verdauungsbereich lösen sollte. (Vielleicht täte mir so eine
Entkrampfungsspritze mal auch ganz gut?!)

Die Tierärztin meinte, dass der Gummi durchaus den Verdauungstrakt leicht reizen könnte, aber dass der Gummi auf
natürlichem Weg wieder heraus käme, davon war sie nach wie vor überzeugt.

Athos bekam wie immer seine Belohnungsleckerli von „seiner“ Frau Doktor, die er sehr gerne mag, die er jedesmal
stürmisch begrüßt.

Man kennt sich ja mittlerweile schon recht gut, man sieht sich ja des Öfteren.



Herrn Schmidt wollte ich dann nicht mehr anrufen, obwohl ich, offen gestanden, schon mal kurz daran dachte.



Übrigens: Beim Heimfahren von der Praxis war mir schon gar nicht mehr so gut, die nächsten 2 oder 3 Tage hing ich mit
einem Magen-und Darmvirus schwer in den Seilen. Ungelogen!



Heute Morgen lag der Haargummi auf dem Teppich. schwarz, nass und mit ein paar Grasfasern umhüllt. Nur knapp 2 Meter
von der Stelle entfernt, wo ihn Athos verschluckt hat. Gott sei Dank.



Mittwoch, 27.02.2008

Ich habe mich sehr über die netten Rückmeldungen über die Fortsetzung von Athos Tagebuch gefreut und so setze ich
mich mit Freude heute Abend wieder ans Laptop und schreibe noch ein paar Zeilen über unser weiteres, schrittweises
Zusammenwachsen mit unserem Goldie.

Er liegt im Moment so ruhig und wie hin gegossen zu meinen Füßen, er schläft fest und lässt sich in seinen
Schlafphasen auch kaum stören.
Das Kabel des Laptops hängt direkt auf seiner Nase, aber das ist für ihn kein Problem.
Wenn Athos schläft, dann schläft er.

Schon anfänglich habe ich von seiner „fränkischen Bierruhe“ erzählt, vor allem wenn abends zum letzten Wasserlassen
abgerufen wird.
Es bedarf langen, und wie es scheint schwierigen Überlegungen bei Athos, ob es sich lohnt, aufzustehen und in den
dunklen, kalten und unwirtlich erscheinenden Garten zu gehen.
Und diese gedanklichen Zwiespälte sind auch im täglichen Miteinander des Öfteren an Athos Verhalten abzulesen.

Gerade als ich ihn heute Abend aus dem Garten holen wollte lag er eingerollt wie ein kleiner Wolf in der Dämmerung in
der Wiese.
Er wirkt dann oft so in sich selbst gekehrt, so voll Sicherheit, dass ihm nichts passieren wird. Obwohl es schon fast
dunkel und relativ kalt und feucht ist und Athos ganz alleine so daliegt.
Er macht die Augen auf, schaut mich an und scheint zu überlegen, aber noch kommt keine große Aktivität zu Tage.
Nur seine dünne Rute gibt kleine Zeichen des wohlwollenden Erkennens.
Dann kommt er meist angetrabt (heute hatte ich Glück), es kann auch sein, dass er so liegen bleibt.
Ich rufe ihn nicht, schließe die Tür und nach einer Weile steht er dann ganz geduldig vor der Tür und wartet auf
Einlass. Das passt schon so.

Auf Kratzen an der Tür, Hochspringen oder/und Bellen vor der Tür haben wir von Anfang an mit Ignoranz reagiert (sehr
schwierig!). Athos musste nie lange ungewollt im Garten verbringen, aber geholt wurde er immer nur, wenn er ruhig
war.
Ab und zu mault er immer noch, wenn es ihm zu lange dauert, meist wenn Nahrungsaufnahme in Sicht ist.
Aber dann muss man einfach einen Moment abwarten, indem er ruhig ist und dann holen wir ihn schnell.
Die Beurteilung, wann der richtige Moment ist, ist aber oft schon bei 2 Personen unterschiedlich.
Wir werden uns dann aber, in aller Heimlichkeit hinter Gardinen, doch stets einig.

Was weniger gut klappt, beziehungsweise schon besser geklappt hat, ist die Sache mit dem Hochspringen an Personen aus
verschiedenartigsten Gründen.
Ist es für uns Welpenkursteilnehmer schon manchmal schwierig, immer richtig zu reagieren, so ist es noch viel
schwieriger, Freunden, Bekannten, Nachbarn und unbekannten Passanten zu erklären, dass sie doch bitte nicht auf den
Hund reagieren sollen, wenn er sie anspringt. Und ihn erst ansprechen und begrüßen sollen, wenn er nicht hochspringt
und auch nicht in ihren Kittel beißt.
(Erst heute habe ich wieder einen kleinen Riss an der Hand und ein Loch im T-Shirt als Schadensmeldung verbuchen
können. Dies zum Thema: theoretisch weiß ich alles haargenau!)

Ein weiteres Bespiel zum Unterschied von Theorie und Praxis: es ist für Reinhold und mich schon am frühen Morgen ganz
schwierig dem kleinen Athos, in seiner Wiedersehensfreude nach einer langen, einsamen Nacht ungefähr 1,5 Meter neben
unserem Bett, zu widerstehen.
Alles was er in dem Moment finden kann, trägt er mit großem Stolz und Würde erst mal einmal ums Bett herum. Dann
bringt er seine tollen Errungenschaften ans Bett, Hausschuhe, Socken, Elektrowecker (ganz vorsichtig), leere
Gummibärchentüten (und das im Schlafzimmer, schlecht für die Zähne, und zwar die Unseren), Zeitungsfragmente und
Haarklammern...
Und dann ab mit dem Kopf unter die Bettdecke.
Ich habe schon mehrmals meinem Mann zu erklären versucht, dass auch dies schon fast als „im Bett liegen“ bezeichnet
werden kann.
Wenn nur noch ein Hinterbein heraus schaut, gibt’s für mich eigentlich keinen Zweifel mehr. Und wenn dann noch jemand
unter der Bettdecke versteckt: „Kuckuck...“ruft – no Komment!
Aber dann wird eh aufgestanden.
Raus in den Garten zum Lösen, Füttern und meist ist dann schon wieder Zeit für ein Verdauungsschläfchen.

Athos ist meiner Meinung nach ein sicher in sich ruhender Hund.
Wenn wir uns abends beim Fernsehschauen auf den Boden setzen, dann kommt unser Hund und nimmt ganz geruhsam irgendwo
auf- neben- zwischen uns Platz.
Er ist dabei nicht hektisch oder aufdringlich, er kuschelt sich richtiggehend ein.

Jetzt.

In den ersten Tagen (und ganz selten auch jetzt noch) endete dies mit einem Raufspiel von Athos Seite, er erklomm in
kürzester Zeit das sitzende Opfer und knipste das jeweilige Ohrläppchen wie ein Fahrkartenkontrolleur mit seinen
waffenscheinpflichtigen Milchzähnen. Aua!
Wir haben uns dann gegenseitig bestärkt, dass so ein Ohrläppchenbiss ja gar nicht so schlimm wäre und waren uns ganz
sicher, dass dies Alles ja nur aus Liebe geschah.
Weh getan hat´s trotzdem.

Jetzt klappt es schon viel besser, da wir auch seine Beißspiele immer (meist) ignorierten und sofort(meist)
aufgestanden sind und uns aufs Sofa setzten, wenn er in Kleidung oder Körperteile gebissen hat.

Es klappt nun nicht immer mit uns...aber immer öfter..
Und manchmal steht auch Athos auf, und legt sich einfach 1 Meter weiter neben uns.

Auch hier muss Abstand wohl mal sein.

Bei meinem letzen Eintrag wollte ich noch ein Gedicht für Gina anfügen.
Leider hat es nicht mehr geklappt.
Aber heute:


Ach schrittest du durch den Garten
noch einmal im raschen Gang
wie gerne wollt ich warten,
warten stundenlang.

Theodor Fontane





Samstag, 23 02.2008

Mensch Meier..., dass immer so lange Abstände zwischen den Einträgen entstehen!

Aber nun ran an den Speck:

Athos ist nun mittlerweile gut 3 Monate alt, ist ordentlich gewachsen und hat dementsprechend auch gut an Kilos
zugelegt. Da er ja immer noch die Treppen hinauf bzw. hinunter getragen werden muss, sind seine gleichmäßigen
Gewichtszunahmen nicht zu verheimlichen. Fast 13 Kilo mit Knochen wiegt der junge Mann nun, gut proportioniert - ein
Bild von einem jungen Hundemann!
Sein Fell ist immer noch sehr hell, nur am Rücken ist es eine Schattierung dunkler geworden. Ich denke, dass dies die
endgültige Fellfarbe sein wird - eine schöne Cremefärbung.
Nur nicht mehr ganz so flauschig wie sein Welpengewand.
Sein Köpfchen aber ist immer noch mit wunderbarem weichem Fell umrahmt und für uns ist er der schönste Hund. Die
Augen werden immer größer, sind dunkel und unergründlich, seine Nase pechschwarz und feucht und kalt.
Nur die Körpersymmetrie ist noch ein bisserl aus der Bahn, der relativ große Kopf und die dicken Vorderpfoten passen
nicht unbedingt zu Athos kleinen Popo und den staksigen Hinterpfoten. Vor ungefähr einer Woche sagte man noch, dass
er in die Höhe schießt, heute meinte ich, dass er nun in die Länge geht wie ein U-Boot. Liegt wohl immer im Auge des
jeweiligen Betrachters und Schönheit ist ja immer relativ.

Heute waren wir das dritte Mal im Welpenkurs.
Mit dem Ziel: Spaziergang mit der ganzen Gruppe in der Stadt.

Wir trafen uns in Memmingen und stürzten uns in ein wahres Getümmel. frühlingshaftes Wetter und in der Fußgängerzone
war der Teufel los und wir mitten drin.
Fußgänger aller Altersklassen, Skater, Mütter mit Kinderwägen, Rollstuhlfahrer, an jedem Eck ein Infostand von
diversen Parteien im Endspurt des Wahlkampfs und schiebende Radfahrer machten Eindruck auf unsere Hunde.
Aber keinen zu Großen.
Wir gingen ohne Stress und Hektik durch die Stadt, alle Hunde fanden dies aufregend, machten ihre Sache aber ganz
großartig und wir (Herrchen, Frauchen, Angehörige und natürlich die Hunde) bekamen am Schluss ein dickes Lob der
Kursleiterin.
Und man kann gar nicht glauben, welche Aufmerksamkeit wir erregt haben!
Die allermeisten Menschen freuten sich an unserer im Gänsemarsch marschierenden Truppe. Autofahrer hielten geduldig,
bis jeder Hund die Straße vorschriftsmäßig mit "Sitz" am Straßenrand überquert hatte. Nach 45 Minuten hatten wir den
Stadtbummel dann beendet, in einer stillen Ecke der Altstadt durften unsere Hunde dann noch ein bisschen mit einander
toben, Athos schlief anschließend sofort im Auto ein. Welch aufregender Vormittag!
Es ist schön, dass meist die ganze Familie zum Welpenkurs kommt. Jeder erfährt die wichtigsten Regeln und Information
direkt vor Ort, kann Fragen stellen und sieht auch die aufkommenden Schwierigkeiten (und manches hört sich wirklich
immer leichter an, als es dann umgesetzt wird).
als Sache, die durch Übung und nochmals Übung und vor allem konsequentem Handeln in den Griff zu bekommen ist. Man
kontrolliert sich so gegenseitig und alle Familienmitglieder sehen sich in die Verantwortung genommen.

Aber ich setze noch einen drauf und mache in eigener Sache noch den Hundeführerschein. Einmal die Woche treffen wir
uns zu einem Theorieabend ohne Hund in Memmingen. Das unproblematische Zusammenleben von Mensch und Hund ist das Ziel
dieses Kurses, der am Ende mit einer kurzen Prüfung endet. Letzten Mittwoch war der erste Abend, hinterher waren wir
ganz überwältigt von der Fülle der Informationen.

Beruflich gesehen geht's mir weiterhin gut, dank meiner vielen, vielen Überstunden habe ich noch bis Ende Februar
frei. Dann werden wir weiter sehen.

Aber Athos und ich haben trotzdem einen straffen Stundenplan.
Da gibt's den flotten Milo (Golden Retriever Rüde, 1 Jahr), die energische und wesenssichere Joy (eine 10 Jahre alte
Labradorhündin) und die süße Kira (Golden Retriever Welpenmädl, so alt wie Athos!).
Dann die diversen Nachbarshunde wie Snoopy, dem Beagle und Max dem Labrador.
Und da müssen die Bekanntschaften gehegt und gepflegt werden, dass ist doch klar.
Fast jeden Tag sind wir in Sache "Kontaktsicherung" unterwegs. Hunde aller Rassen und Couleur sind unsere Freunde und
es hat noch nie Probleme gegeben. Wunderbar!

Zum Ende des heutigen Eintrags gibt's leider auch eine traurige Nachricht.
Die Golden Retrieverhündin Gina, die erste Bekanntschaft von Athos nach seiner Ankunft im Allgäu und ein enge
Hundefreundin unser ersten Hündin Adina ist über den Regenbogen ins ewige Hundeparadies gegangen.
13 Jahre lang habe ich sie nur als einen ruhigen, ausgeglichen, liebevollen und liebenswürdigen Hund kennen gelernt.
Sie hat die Temperamentsausbrüche und ruppigen Liebesbezeugungen unserer quirligen Adina immer mit Gleichmut und
Toleranz hingenommen und war über Jahre hinweg ein ganz treuer Freund unserer Adina.
Ein toller Hund!

So möchte ich für heute mit lieben Gedanken an Gina schließen, drücke ganz fest meine Freundin Anita, die von ihrem
geliebten Hund Abschied nehmen musste und weiß, dass nur die Zeit die Lücke ein wenig schließen kann.


Dienstag, 29.01.2008

Nun wird's aber Zeit, dass ich mich hinsetze und die vergangenen Tage Revue passieren lasse.
Die Zeit vergeht wie im Flug, jeder Tag bringt Neues und Aufregendes.
Ich habe ja immer noch Urlaub, aber im Geheimen zähle ich schon voll Bedauern die immer kürzer werdende Zeit ohne
Stundenplan und mit freier Verfügbarkeit.

Ich merke jetzt, wie wichtig es ist, ohne inneren Druck oder anderweitige Verpflichtungen Athos in seinen ersten
Wochen im neuen Heim begleiten zu können.

Schon allein das aufmerksame Beobachten seiner Toilettengewohnheiten, "muss er jetzt oder muss er nicht?", erfordert
Zeit und auch innere Ruhe.
Besonders wenn man feststellt, dass er jetzt eigentlich doch gemusst hätte!
Also: Hund in den Garten bringen, ran an die Küchenrolle und bereit stehenden Putzeimer mit Lappen holen und sich
nicht zu sehr über sich selber ärgern, dass nutzt jetzt eh nichts mehr.

Wenn man nun Pech hat, dann ist man nicht mehr im richtigen Rhythmus mit dem Hund.

Er ist zwar im Garten, man selber macht aber in der Zwischenzeit erst mal im Haus klar Schiff.
Dann stellt sich die Frage: Hat er nun noch mal gepieselt? oder hat er sich vielleicht in der unbeobachteten Zeit
anderweitig entleert?, oder hat ihn die Buddeltätigkeit am Haselnussstrauch zu sehr von wichtigen Dingen abgelenkt
und er müsste jetzt doch noch?
Viele Fragen, keine Antworten.

Andererseits kann es auch passieren, dass man den armen Kerl beim letzten Toilettengang aus süßen Hundeträumen weckt.
Na ja, irgendwann möchte man halt auch mal ins Bett gehen und natürlich soll Athos dann vorher noch mal nach draußen.
Also öffnet man die Terrassentür und flötet ein helles: "Athos, geh doch noch mal pieseln..."Athos blinzelt
verschlafen (auch er ist ein Fan des erholsamen Fernsehschlafs) und erhebt sich in Zeitlupengeschwindigkeit. Er geht
bedächtig zur Türe und stellt man die Vorderpfoten auf die Terrasse. Bei fehlendem, inneren Druck und schlechten
Wetterverhältnissen, wie leichter Regen oder eine frische Brise, kann es sein, dass Athos so stehen bleibt. Dann muss
man schon ein bisschen mehr Programm auffahren, dass er sich zum Hinausgehen bewegen lässt.
Vor allem, weil ja die verkehrte Seite von Athos ins Freie ragt. Andersherum wäre es auf alle Fälle günstiger.
Aber bis jetzt hat es immer noch geklappt. Er verbrachte noch keine Nacht zwischen Tür und Angel und irgendwann kamen
wir alle noch ins Bett.

Aber am Morgen… das ist unser Hund ein wahrer Goldschatz. Er schläft bis ca.7.30 Uhr und wenn er aufwacht, bleibt er
ganz ruhig in seinem Laufstall sitzen und wartet, bis er abgeholt wird.
Es ist mir ein Rätsel.
Man könnte meinen, er würde winseln oder sich anderweitig bemerkbar machen, aber nein, er freut sich dann so still
und unauffällig, so ist er dann den ganzen Tag nicht mehr.
Dann geht es ab in den Garten und währenddessen weicht schon mal das Frühstück ein.
Nach dem Lösen fällt Athos dann umgehend ein, dass er noch Nichts zu sich genommen hat.
Ich glaube fast schon, er hat bei Familie Schmidt neben ganz vielen Dingen auch noch das Uhrenlesen gelernt.
Er rast mit Vollgas in die Küche und bremst vor seiner Futterschüssel, die auf dem Fensterbrett steht, scharf ein.
Wenn Blicke Materie bewegen könnten!
Athos arbeitet jeden Tag an dieser Fertigkeit.
Aber irgendwann ist wird auch jedes Trockenfutter weich und mürbe unter dem Einfluss von Wasser und Athos intensiven
Blicken und dann geht es ran an den Speck. Vorher muss er aber noch brav absitzen, was er mit links macht.
Geräuschtechnisch ist dieser Hund beim Fressen wohl mit Ferkeln weitläufig verwandt. Bis auf das letzte Stückchen
wird alles mit Schmatzen und Schlappern aufgenommen.
Wenn Athos fertig ist, ist aber Alles blitze blank; die Schüssel und auch Athos selber.

Nur beim Schüren des Kachelofens mit Herrchen hat Athos wohl etwas zu weit ins Türchen geschaut. Er ließ sich nicht
davon abbringen, zu schauen, wo das schöne Holz verschwindet.
Über den Augen hatte er dann zwei dunkle Russstreifen, die auch kaum zu entfernen waren. Er sah aus wie Theo Waigel
in seinen besten Zeiten.
Na ja, ob dies Athos wohl gefallen hätte?

So, nun muss ich wieder Schluss machen und nach dem kleinen Racker schauen. Er ist im Moment mit Reinhold im Garten
und beide genießen den sonnigen, aber doch noch recht frischen Tag. Gerade hat Reinhold einen Igel, in der Sonne
liegend, gefunden.
Warnung an alle Hundebesitzer: Hund mindestens 2 m entfernt halten.
Bei Adina, unserer ersten Hündin, haben mal, und ich lüge bestimmt nicht, mindestens 15 Flöhe auf einen Streich den
Besitzer gewechselt, als sie Kontakt zu so einem stachligen Kerlchen aufnehmen wollte.
Und eine leicht blutende Nase bekam sie gratis dazu. Man hat die sich damals geärgert!

Fortsetzung folgt.
Dienstag, 15. 01. 2008

Nun ist schon eine Woche her, seit Athos bei uns eingezogen ist.

Gestern war Reinhold mit ihm beim Tierarzt. Nur einfach mal so, ohne Spritze oder anderen unangenehmen
Untersuchungen. Alles ist in Ordnung, Athos war soweit ganz brav, nur in die Schnauze hat er sich ungern schauen
lassen.
Nee, das wollte er nicht.
Und das müssen wir nun einfach öfters üben, denn für die Zukunft sind solche Untersuchungen wichtig und es ist
natürlich praktisch und angenehm, wenn der Hund dann keine Schwierigkeiten macht, bzw. keine Angst hat.

Auch beim Thema Straßenverkehr müssen wir noch gut am Ball bleiben. Bei Pkws schaut Athos nur, bei Lkws und bulligen
Traktoren zeigt er schon Meideverhalten. Aber auch das ist sicherlich kein Problem. Wir werden weiterhin täglich
diese Situationen in den Tagesablauf mit einbauen und werden bestimmt so zum Erfolg kommen.

Heute hatten wir das erste Mal richtigen „Hundekontakt“ mit einer ausgeglichenen, älteren und super friedlichen
Golden Retriever Dame.
Gina ist die beste Freundin unseren verstorbenen Hovawarthündin Adina gewesen.
Es ist schon seltsam, dass wir nun in dieser Konstellation noch mal mit unseren Hunden spazieren gehen können. Meine
Freundin Anita und ich wanderten heute so über die Wiesen, die Januar- Sonne schien warm und der Schnee hat sich fast
schon verabschiedet. Unsere Hunde, die alte Gina und der junge Athos liefen wie selbstverständlich neben her- als
wäre die Zeit für ein paar Jahre stehen geblieben.
In diesen Jahren sind unsere Kinder erwachsen geworden, damals waren sie Teenager und jetzt sind sie schon alle
ausgezogen.
Unsere Tochter Julia ist schon vor einigen Jahren nach Kaufbeuren gezogen. unser Sohn Joscha ist erst Ende letzten
Jahres nach München gezogen und das Haus war, zumindest bis letzte Woche, nur noch von uns zwei Alten bewohnt.

Und nun rührt sich wieder was!

Im Garten liegen Bälle und Pappkartons zum Spielen und Beschäftigen. Lappen zum Hundefüße putzen, stellenweise sind
Buddellöcher zu erkennen und die kahlen Äste und Zweige der Sträucher und Bäume zeigen schon deutliche Zeichen von
„Wildverbiss a la Athos“.

Im Haus ist der Fußboden, ob Teppich oder Parkett, herbstlich mit Laub geschmückt . Und eine Menge Dreck ist auch
dabei. Am Boden liegen alte Innenleben von Toilettenpapierrollen und angenagte, schlotzige Hundekauknochen.
Im Flur findet man griffbereit die Hundeleine, das Halsband, die Hundepfeife, Leckerle sind für den spontanen Einsatz
mittlerweile an strategisch wichtigen Stellen deponiert. WICHTIG!

Auf- und Abgänge der Treppen werden von Treppengittern geschützt, hoffentlich denken wir auch in der Nacht immer
daran und keiner rennt dagegen!

Ein Laufstall, gefüllt mit Stofftieren und allerlei Hundespielzeug steht im Wohnzimmer, auf einer Seite offen, sodass
Athos die meiste Zeit rein und raus gehen kann.
Nur nachts kommt das Ungetüm (der Laufstall, nicht Athos) ins Schlafzimmer. Athos ist dann sozusagen im „Hundeknast“,
aber er hat keine Probleme damit. Er schläft seit zwei Tagen die ganze Nacht durch, zur großen Freude von uns, denn
Januarnächte in unserem Garten sind echt frostig, dass kann ich nur bestätigen...


„Und viele, viele kleine Flunserl...“, bekannte Worte von Michael Mittermeier, sprich eine ganze Menge helle
Hundehaare sind wieder im ganzen Haus eingezogen und werden uns die nächsten Jahre still, aber unausweichlich,
begleiten.

Aber Alles O.K., dafür ist Athos ja jetzt da!!!

Freitag, 11.01.2008

Nun ist Athos schon seit drei Tagen bei uns eingezogen, und erst jetzt finde ich Zeit und Muße, wieder ein paar
Zeilen zu schreiben. Tja, dies ist fast ein Fulltime Job und ich bin froh, nun 5 Wochen Urlaub zu haben.

Also: am Dienstagmorgen machten wir uns auf den Weg nach Pappenheim und wollten bis 10.30 Uhr pünktlich ankommen.
Schnell waren die nötigen Formalitäten erledigt, es gab noch eine gute Tasse Kaffee und ein paar wertvolle Tipps für
die nächste Zeit, gewohntes Futter im Vorrat und viele andere praktische Utensilien mit auf den Weg. Und dann kam
schon der große Abschied von Mama, Papa und den 5 Geschwistern für unseren Kleinen.
Auch Familie Schmidt war’s, so glaube ich, recht schwer ums Herz.
Kein Wunder. Aus den 6 am Anfang so winzigen Hundebabies entwickelten sich im Laufe der letzten acht Wochen ganz
bezaubernde und aufgeweckte Individuen, die jedes Herz im Sturm erobern werden, und die man nur sehr schwer in fremde
Hände gibt.

Ein wenig Bange war mir schon vor der knapp zwei Stunden dauernden Fahrt ins Allgäu. Nach ein paar Kilometern machten
wir eine kurze Rast und Athos löste sich brav. Die restliche Fahrt legte er sich wie selbstverständlich in den
Fußraum und schlief bis zur Ankunft. Respekt!
Dann war eine längere Schlafphase angesagt, gefolgt von einer entsprechend kraftvollen Wachphase. Eigentlich brauchen
Welpenbesitzer gar keinen Fernseher mehr, da man so einem süßen Kerl ewig zu schauen könnte.

Die letzten drei Nächte waren in einem normalen Rahmen. Einmal aufstehen, das ist doch eine faire Sache.
Nur heute Nacht musste ich dann doch einmal mehr auf stehen, aber lieber aufstehen als putzen. Nur sollte man auf
geeignete Kleidung für die nächtlichen Gartenbesuche achten. Im Schlafanzug (Jacke im Haus vergessen) und Pantoffeln
ist es ziemlich frisch um 3 Uhr nachts, vor allem im Januar.

Athos´ Schlafplatz ist bei uns im Schlafzimmer in einem Laufstall für Kleinkinder, direkt neben unserem Bett. Dort
sieht und hört er uns und kann doch nicht heimlich auf Tour gehen. Ich glaube, er fühlt sich so in der Nacht ganz
wohl. Er macht in der Früh auf jeden Fall einen erholten und frischen Eindruck (im Gegensatz zu mir).

Die Aufenthalte unter Tags im Garten sind für uns im Moment ein wenig anstrengend, Athos findet dies nicht.
Er kann von jetzt auf nachher einen Affenzahn entwickeln und wir haben Bedenken, dass er (unser Grundstück hat doch
hier und da ein paar Stufen, die Athos nicht hochspringen sollte) sich überanstrengt. Und so ist Aufmerksamkeit und
schnelles Eingreifen angesagt. Auch Athos Ernährungsgewohnheiten geben uns zu denken, Alte, verschrumpelte Äpfel vom
letzten Herbst, Hagebutten, Kastanien, altes Laub, kleine Zweige, Moos, Steinchen, Rinde ...seine Vorlieben sind
schon außergewöhnlich. Und auch hier wieder die Sorge, dass ihm so mancher Imbiss nicht gut tun könnte. Also:
Tauschgeschäfte ohne Ende werden getätigt. Und manchmal muss man auch schimpfen, da die Bretter unserer Holzterrasse
definitiv nicht zu verspeisen sind.
Und dann scheint Athos auch mal einsichtig zu sein. Ein scharfes Nein versteht er schon.

Ansonsten haben wir auch schon ein paar kurze Aktivitäten hinter uns:

-ein Gang über den Wochenmarkt in Ottobeuren
-den Geldautomat in der Bank erfolgreich besucht (mit elektrischer Schiebetür)
-Anmeldung von Athos auf der Gemeinde in Markt Rettenbach.
-erste Begegnung mit der Postbotin für eine gute, weitere Beziehung
-ein kurzer Zwischenstopp bei der Tierarztpraxis und einen Termin zum Kennen lernen ausgemacht
und ein kurzer Erkundungsgang durch die Memminger Fußgängerzone

Meist wird man wohlwollend angelächelt und oft auch angesprochen; man sollte sich halt viel Zeit für solche
Unternehmungen lassen. Viele Menschen wollen wissen, ob dies tatsächlich ein Golden Retriever ist, wie alt er denn
sei, und einige Menschen erzählen gleich von ihrem Hund, dem Lebenden oder auch den schon vor Jahren verstorbenen
Lieblingen. Und bei fast allen ist eine große Zuneigung zu ihrem Gefährten zu spüren.

Mit Hund wird man wahrscheinlich nur schwer einsam.

Nach den aufregenden Ausflügen braucht Athos dann Zeit und Ruhe um das Erlebte zu verdauen.
Er schläft dann erst mal eine ganze Zeit und wir stören ihn dann auch nicht.
Wieder wach geworden, geht’s aber dann richtig ab. Auf in den Garten, sich lösen und dann wieder die bekannten
Spielchen...

Demnächst mehr...


Montag, 07.01.2008

Der erste Eintrag auf diesen Seiten...

Morgen ist es endlich soweit, wir können unseren Athos nach Hause holen.

Die Zeit des langen Wartens ist vorüber und alles ist für den Einzug unseres Golden Retriever Welpen vorbereitet.
Wir sitzen zuhause, der leere Hundekorb steht neben uns und auch alle anderen Dinge, die ein Hundebaby so braucht,
sind vorbereitet.
Heute habe ich noch die letzten Vorbereitungen getroffen, Wasser- und Futterschalten aufgestellt, Kuscheltiere in den
Hundekorb gelegt und das Auto für die Abholung des Welpen vorbereitet.

Gerade noch hat eine liebe Freundin alles Gute für den morgigen Tag gewünscht und ich habe mich sehr darüber gefreut!

Irgendwie fühlen Reinhold und ich uns ziemlich angespannt, der morgige Tag soll gut verlaufen.
Es ist nicht so, dass dies alles Neuland für uns wäre. Eine Hovawarthündin lebte 11 Jahre mit in unserer Familie. Wir
mussten sie leider 2006 aufgrund eines Krebsleidens einschläfern lassen. Siehe Adina.

Aber die Entscheidung für einen neuen Welpen, der erste Kontakt beim Züchter, der Einzug des jungen Hundes ins neue
Zuhause ist wie das Öffnen eines Geschenkes: man weiß nicht genau was drin ist, ob es einem passt, ob man seine
Träume nicht zu hoch angesetzt hat, ob man auch den Ansprüche des "Geschenks" gerecht werden kann...

Wir werden sehen...