Samstag, 14. 11. 2009

Wenn man Tagebucheinträge mit Hintergrundgeräuschen versehen könnte, so würde ich jetzt ein leises "Seufz-seufz" gemischt mit "Stöhn-stöhn" hinter den Text legen.
Es ist wie früher in der Schule - wenn man seine Arbeiten lange schleifen hat lassen, desto schwieriger gestalten sich dann die Nacharbeiten.
Gerade überlege ich intensiv, was so alles in den letzten Monaten passiert ist.

Es waren schöne Dinge, aufregende Momente, aber leider auch Tage, die nicht so schön waren.

Und damit müssen wir jetzt loslegen, denn Ende Juli wurde unser Athos aufgrund eines Zeckenbisses mit Anaplasmose infiziert.
Diese Infektion (man kann sehr gut im Internet nachlesen!) ist eigentlich im Mittelmeerraum angesiedelt, tritt aber in letzter Zeit immer häufiger in unseren Breiten auf.
Leider nun auch bei uns im Allgäu.
Ich möchte gar nicht lange und umständlich die Tage beschreiben in denen es unserem Goldstück richtig schlecht ging.
Athos hatte Schmerzen in seinen Gelenken, begleitend kam eine Nierenentzündung dazu, Athos litt offensichtlich, fraß sehr schlecht und musste über drei Wochen hoch dosiert Antibiotikum einnehmen.
Er war wirklich krank - und wir haben sehr mit ihm mit gelitten und auch um ihn gebangt.
Diese Infektionen sind noch relativ unerforscht, bzw. hat man noch nicht viele Erfahrungen mit den unterschiedlichen Verläufen.
Anfangs wurde uns dann gesagt, dass 2-3 % der erkrankten Hunde sterben, die inneren Organ werden durch die Infektion zerstört, in der Regel sind zwar weitestgehend schon geschwächte und alte Hunde betroffen - Angst hatten wir aber trotzdem.

Kurz und gut: Athos ist wieder wohlauf, obwohl er, wie erwartet, nach der langen Antibiotika Gabe dann noch einen Hefepilzbefall in den Ohren bekam.
Aber das waren dann nur noch Peanuts, die wir dank geeigneter Medikamente schnell in den Griff bekamen.
Er hat die Krankheit überstanden und die letzten Blutabnahmen waren soweit in Ordnung.

" Wenn Jemand Näheres zu den Umständen und dem Verlauf der Infektion wissen möchte, kann sich gerne noch mit uns in Verbindung setzen.

Nach vier Wochen der Schonung durften wir dann wieder los legen und fuhren voll Freude nach Nesselwang um weiterhin auf die anstehende Begleithundeprüfung zu trainieren.
Unterordnungsübungen wie "Fuß", "Sitz", "Hier", usw. klappten schon recht gut, das Abliegen war auch kein großes Problem, aber das Apportieren schien ein Ding der Unmöglichkeit.
Athos fand dieses kontrollierte Holen von einem Dummy einfach dumm(i)!
Er lief meist begeistert los, aber angekommen am Objekt der Begierde schien er unverständlicherweise das Interesse zu verlieren. Er sah zwar das Dummy, sprang regelrecht darüber hinweg und schnüffelte dann demonstrativ am nächsten Grasbüschel oder, das war ja wohl der Gipfel, pinkelte gelangweilt an den Selbigen.
Das Dummy ließ er einfach liegen.

Eine andere Variante war, das Dummy zwar aufzunehmen, aber dann ging die Post ab.
Athos rannte mit Vollgas und seinem erbeuteten Dummy zu Rosi.
Und nur zu Rosi!
Er saß mit einem Blick voll Hingabe vor ihr - nur seine Angebetete wollte das Ding ja gar nicht haben.
Dann dachte er wohl, dann schmeiß´ ich die Stoffwurst halt durch die Gegend - just for fun - und rannte wie ein Depperl mit dem Dummy durch die Gegend. Schmiss es hoch, fing´s wieder auf, muss wohl lustig für ihn gewesen sein…
Irgendwann war es aber dann doch langweilig für Athos und er ließ das Dummy wieder irgendwo liegen.

Tja, Spaß und Freude kommen da für den Hundeführer nicht so wirklich auf, man kommt sich ziemlich doof vor und die Begleithundeprüfung scheint in unerreichbarer Ferne…
So ein doofer Hund!
Du machst den Kaspar, rufst in den höchsten Tonlagen nach diesem undankbaren Knaben, der dich anscheinend kaum kennt und Dir wahrscheinlich nie im Leben dieses blöde Stoffwürstel bringen möchte.

Wir probierten sämtliche Variationen an Dummies aus und stießen dann auf eine gummierte Dummy-Ente.
Welche Überraschung!
Athos liebte dieses Entenvieh über alles.
Und so übten wir mit viel Fleiß und Motivation, am Anfang machte es selten richtig Spaß, aber letztendlich wurde es immer besser.
Mittelweile - man lese - liebäugle ich schon mit einer Dummyprüfung A für 2010.
Athos ist ein richtiger Dummy-Freak geworden. Kaum zu glauben!

So, nun komme ich voll Stolz zu den schönen Angelegenheiten der letzten Monate:

Athos hat am 1. November 2009 die Begleithundeprüfung Teil A und B in Rottweil mit 70 Punkten und einem "Sehr Gut" bestanden!

Unser nächstes Ziel eine Formwertbeurteilung, wahrscheinlich Frühjahr 2010.
Wir werden sehen…

Und nun zu einem anderen sehr schönen Tag der letzten Wochen.
Im Oktober wurden wir von Kimbas Frauchen erneut zu einem Treffen in Emmering eingeladen.
Leider konnte Familie Schmidt, Denise und Robin aus widrigen Gründen nicht kommen, aber die Brüder Kimba und Athos und Buddy aus dem B-Wurf 2008 haben sich toll verstanden und wir alle hatten ein wunderschönen Nachmittag.
An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön!
(Gerne hätte ich noch das Rezept für den leckeren Florentinerbelag des Kirschkuchens, liebe Inge…)


Und so nähern wir uns wieder langsam der Gegenwart.

Athos war gestern unser Geburtstagskind und wurde zwei Jahre alt:

Happy birthday - Schneckenbär!


Wir besuchten Rosi, übten noch ein bisschen und wünschen Anita und Alexa alles Gute für ihre BHP Ende November in Gräfelfing bei München:

Wir drücken Euch beiden ganz fest die Daumen!

So ist der Abschied von einer tollen Übungstruppe schwer, im Laufe eines Jahres haben wir uns kennen und mögen gelernt.

Aber Gott sei Dank kündigt sich noch ein großes Ereignis an:

Im Hause Kiesling soll sich um den 24. November 2009 Nachwuchs einstellen.
Wir wünschen "Mobbelchen" Cheyenne in den aufregenden Stunden der Geburt und dem künftigen H-Wurf vom Fuhlenbach alles erdenklich Gute!

Wenn die Kleinen aus dem Gröbsten raus sind, sind wir zum "Weißen" - wie man hier so sagt, eingeladen.
Auf gut Deutsch: Babies gucken - hoffentlich kontrolliert Rosi nicht unsere Taschen, ich weiß nicht, ob´s mich nicht doch überkommt und Athos würde sich sicher über ein kleines Schwesterlein sehr freuen…


Freitag, 26. 06. 2009

Es ist Freitagabend und ein wir freuen uns auf ein sicherlich aufregendes und lustiges Wochenende bei Inge und Helmut in Pappenheim.
Aufmerksame Leser des Tagebuchs ahnen nun schon, welcher Event am Sonntag stattfindet.

Genau - das zweite Welpentreffen von Athos, dem Altwelpen findet statt, und heuer gibt es ein großes Familientreffen mit den "Großen" des A-Wurfes und den "Kleinen" des B-Wurfes, natürlich mit Mama Denise und Papa Robin und zahlreichem menschlichen Gefolge.
Es werden Athos und Kimba vom A-Wurf und wahrscheinlich der ganze B-Wurf mit ihren zahlreichen (20) Angehörigen am Sonntag anreisen.
Wir sind schon neugierig auf die nun immer größer werdende Familie der Burning Golden Angels.
Denise, Robin und Kimba haben wir schon letzten Sommer bei einem Besuch bei Familie Rosskopf in Emmering bei München wieder gesehen.
Es war ein schöner Nachmittag, die beiden nun schon halbwüchsigen Söhne von Denise und Robin zeigten sich von ihrer besten Seite, und wir verbrachten den Nachmittag bei herrlichem Sommerwetter und Kaffee und leckerem Aprikosenkuchen.
Ab und zu bewegten wir uns auch aus dem Schatten der gemütlichen Terrasse heraus, der Spaziergang in den grünen Auen der Amper war gemächlich und gesprächig, die Hunde aber waren wie immer flott unterwegs und Athos und sein Bruder waren unzertrennlich in spielerischen Rangeleien.

Und so freuen wir uns auf ein friedliches und harmonisches Treffen der Big Familiy am Sonntag. Wir werden den B-Wurf und die Familien dazu das erste Mal treffen, Gesprächsstoff gibt es sicherlich genug.

Donnerstag, 2. 07. 2009

Schnell möchte ich eine kleine Nachlese des letzten Wochenendes machen.

Wir fuhren pünktlich hier in Engetried los und erreichten fast auf die Minute genau die Wiege von Athos in Pappenheim.
Wir waren die Ersten und leider wir wurden auch nicht viel mehr.
Nur drei Familien konnten kommen, Hazel und Buddy vom B-Wurf und wir halt, Athos war der einzige vom A-Wurf.
Familie Schmidt hatte sich so viel Mühe gegeben und den Garten für uns sitzgerecht und für die Vierbeiner hundegerecht vorbereitet.
Nur der Teich war dieses Jahr mit Brettern für Hunde unzugänglich gemacht. Ich bin mir sicher, die Hunde haben dies sehr bedauert.
Für das leibliche Wohl wurde ebenfalls sehr gut vorgesorgt, es gab Kuchen in Hülle und Fülle, eine hervorragende Gulaschsuppe war dann später das passende Pendant zum Willkommens-Kaffee. Im kleinen Kreis konnten wir uns natürlich gut austauschen.
Vielen Dank an dieser Stelle für die Einladung zum nächsten Jahrestreff bei Buddy´s Familie in Gilching.
Für die Hunde gab es jede Menge Leckerlies. Gemischte Spezialitäten in großen Mengen. Siehe fehlende Wurfgeschwister.
Die Rache kam postwendend am Montag.
Schon am Morgen hat Athos nichts gefressen und den restlichen Vormittag war er so gar nicht mehr der Alte.
Er schlief viel im Haus, wollte ungewohnter weise nicht lange in den Garten. Einmal hat er ein Häufchen (Pfützchen) abgesetzt, die Konsistenz schon ziemlich flüssig.
Reinhold hat Gott sei Dank diese Woche Urlaub und war zuhause. Ich musste am frühen Nachmittag zum Nachmittagsdienst.
Zuerst waren beide noch im Garten, dann hat Reinhold Athos ins Haus gebracht, es war sehr heiß und Reinhold dachte, im Haus wäre es kühler und angenehmer für den schon leicht angeschlagenen Hund. Reinhold hat ahnungslos weiter an unserem neu gestalteten Teich gegraben.
Im Grunde hatte er sicher Recht, aber er hat nicht mit der rasant beschleunigten Verdauung von Athos gerechnet.
In kurzer Zeit hat Athos an 4-5 Stellen Durchfall gehabt. Neutral ausgedrückt.

Der arme Kerl.

Als ich so um 17 Uhr wieder nach Hause kam, war alles schon vorbei.
Im Garten hing unser Wollteppich, mit dem Hochdruckreiniger wieder gesäubert, ebenfalls der kleine Fußabstreifer.
Das Parkett war gewischt und auch Geruchs mäßig war alles unauffällig.
Nur Reinhold schien um eine Spur blasser unter der sommerlichen Bräune, er erwähnte nur einmal, dass ihm furchtbar schlecht beim Wegwischen der Hinterlassenschaften von Athos geworden wäre.
Ich glaube, er hat nicht übertrieben.

Der arme Kerl.

Aber wenn es Zwei so schlecht geht, dann geht es dem Dritten doch schon besser.

Mensch Meier - hatte ich Glück, nicht putzen zu müssen!
Mir blieb nur, meine beiden Männer zu trösten.

Und so ging die verdauungstechnische Krise an uns vorüber. Athos ist wieder der Alte, frisst und verdaut wie gewöhnlich - so lernt man die profanen Dinge des Lebens schnell wieder schätzen.

Das Wetter ist im Moment hochsommerlich warm, jeden Tag rechnen wir mit einem klärenden Gewitter, aber auch heute hat sich außer einem harmlosen Gebrummel am Abend nichts getan.
Doch wer könnte diese Wetterlage besser beschreiben als ich selbst.
Der Leser möge bitte in Athos Tagebuch den Eintrag vom 7. 7. 2008 lesen, er beschreibt exakt und ausführlich die Flora und Fauna zu dieser Jahreszeit und unseren täglichen Umgang damit.
Ist doch schön, wenn man auf olle Kamellen zurückgreifen kann.

Ansonsten gibt es nicht viel Neues, morgen kommt Athos Goldie-Freundin Kyra mit Irina (die ist zum Ratschen für mich dabei) zu Besuch, da schlägt bei unserem womenizer bestimmt wieder das Herz hoch.
Athos liebt Hundedamen heiß und innig, der ganze Kerl bebt dann vor Eifer und Gier, aber er neigt nicht zu Übergriffen oder Pöbeleien gegenüber der holden Weiblichkeit. Aber meist stößt seine "Liebe" nicht auf die entsprechende Gegenliebe. Eine Abfuhr ist meist das Resultat.

Der arme Kerl.


Dienstag, 26. 05. 2009

Dienstag - Männertag für Athos und Milo.
Von Anfang bis Ende heißt das für unsere Jungspunde laufen, toben, spielen, kämpfen, Kräfte messen …

Und so läuft unser Treffen in der Regel ab:
Anita und ich wählen unseren Treffpunkt schon vorher aus. Je nach Jahreszeit, Tagestemperaturen und Insektenflug fällt die Entscheidung, wo und wann wir uns treffen.
Nach einem geordneten Aussteigen aus den Autos geht's dann los.
Meist müssen die beiden die Rangordnung neu sortieren, ein bisschen Gebrummel, durch die Gegend jagen, sich gegenseitig niederringen und einfach nur miteinander wettlaufen.

Und schon stimmt die Chemie wieder, der Tag kann beginnen.

Wir vier marschieren los, die Hunde in ihrer Rolle als Jäger und Sammler müssen ab und zu davon überzeugt werden, dass Anita und ich von dieser Art der Arbeitsteilung nicht begeistert sind. Jagen ist absolut tabu, aber das Sammeln von Zecken, Kletten und allerhand Schlamm und Pfui bäh im Fell ist halt leider nicht zu vermeiden. Falls es zu arg ist, fahren wir auf dem Heimweg noch unsere Hundebadestelle an der Günz an. Nach dem Motto: hinein springen, raus aus dem Wasser, abtrocknen und ab ins Auto.

Manchmal werden wir von dem Temperament unserer Hunde im wahrsten Sinne des Wortes mit gerissen. Sowohl Anita als ich haben mindestens einen sensationellen Sturz mit mehr oder weniger elegantem Abrollen hinter uns gebracht.
Ich wurde von den beiden Herren beim Überholen gerammt, Anita wurde von der balgenden Hundekugel "Athos und Milo" brutal beim Zusammenstoß in den Kniekehlen zum Sturz gebracht.
Passiert ist Gott sei Dank nicht viel (…ich weiß Anita, der blaue Fleck hielt mehr als eine Woche), aber solche körperliche Einsätze halten, so man die Akutphase übersteht, nachweislich jung.

Auch die ständige Ausschau nach den Männern im grünen Rock, die in der Mehrzahl meist in Ordnung sind, in der Ausnahme aber leicht psychotische Ansätze zeigen, erfordert große Aufmerksamkeit bei unseren Spaziergängen durch waldreiche Gebiete.
Meiner Meinung nach hat sich die Anzahl der Hochstände zwar vervielfältigt, die Höhe der Stände nimmt dagegen immer mehr ab.
Das sportliche hinauf kraxeln wird wohl mit dem steigenden Alter der Jägersleut` immer beschwerlicher.
Die Alterspyramide der deutschen Gesellschaft lässt auch hier wohl grüßen.
Kaum ein neu gebauter Stand ist höher als 2-3 Meter. Oft gleicht der Anstand einem einbruchsicheren Einzimmerappartement. Nur eine Fernsehantenne haben wir tatsächlich noch nicht gesehen.

Und so erreichen wir nach ca. anderthalb Stunden dann wieder unsere Fahrzeuge und fahren nach Hause und starten in den gemütlichen Teil des Tages.
Kaffee und Kuchen für die Damen, reichlich Wasser zum Saufen für die Hunde.
Anita und ich sind uns einig (wir hatten beide ja vorher Hündinnen), dass unsere Hundemänner wirklich keine Trinkkultur haben. Sie stehen zwar artig nacheinander am 5l Eimer an, aber dann wird gesabbert, ins Wasser gespotzt und hinein geblasen. Den letzten Schluck lassen sie oft einfach noch so mal aus dem Mal tropfen! Das muss man mal gesehen haben. Könnte schon fast als orales Markieren bezeichnet werden.

Und anstatt sich gemeinsam ein wenig in den Schatten zu legen und zu relaxen geht nun die Spielerei so richtig los. Unglaublich, wie ausdauernd die Zwei in der ihnen eigenen Weise miteinander toben, gegenseitig taktische Ballentführungen aushecken und die, für den Betrachter gefährlich wirkenden Kampfspiele ausfechten. Die Zähne werden gruselig gebleckt, da wird geknurrt und gebrummelt, die Hundekörper wie Gummi verschlungen - und alles nur Show!
Und falls den Beiden dann gar nichts mehr Gescheites einfällt, wird einfach mal gegenseitiges Bespringen geübt.
Und wie auf Kommando legen sie dann doch mal eine Pause ein und Ruhe kehrt ein.
Bis zur nächsten Runde…

Und so verabschieden wir Vier uns nach einigen Stunden, die Hunde platt und ausgepowert wie Flundern, Anita und ich haben meist viel gelacht, alles Wichtige oft mehrfach und ausgiebig besprochen und sind uns einig, dass alle Beteiligten einen schönen Tag hatte. Wenn es arg heiß ist, gibt's auch noch ein Gläschen Sekt zur Abkühlung.

Was nimmt man nicht alles so auf sich für die soziale Integration seines Hundes?:


Samstag, 25. 04. 2009

Der Frühling ist da!

Endlich hat sich der Winter mit den nun zwar schon kleinen, bis vor kurzem aber immer noch vorhandenen, Schneehäufchen verabschiedet.
Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben.
Immer wieder schneite es, es war eigentlich durchgehend kalt, nass, oft windig und alles andere als frühlingshaft.

Bis Ostern - dann kam die erhoffte Wende.

Das Frühjahr erblüht nun mit aller Macht, die Luft ist mild und würzig, die Aprilsonne gibt uns in den meist sonnigen Tagen schon eine leichte Bräune und der Garten wird, wie eigentlich jedes Jahr, zum erweiterten Wohnbereich.

Im Kräutergarten wachsen die Frühlingskräuter wie Schnittlauch, Liebstöckel und Bärlauch mit ungeheurer Kraft, die Zeit der Schneeglöckchen ist dieses Jahr fast undankbar schnell vorüber gegangen, die Tulpen drängeln unhaltbar nach.
Flora und Fauna, in diesem Jahr so lange unter Verschluss gehalten, möchte nun so schnell wie möglich ihren Platz einnehmen.

Auch Athos kann sich dem circle of life nicht entziehen.
Unbestritten ist er nun ein junger Hundemann, die Welt der duftigen Hundedamen bestimmt in diesen Tagen fast ausschließlich sein Handeln, (da bin ich mir ganz sicher), und sein Denken (da bin ich mir ziemlich sicher).
Sogar sein geheiligtes Fressen hat er in Ermangelung von Kontakten mit Damen, egal welchen Alters und Rasse und Größe, nur unregelmäßig zu sich genommen.
Pinkelstellen von Hündinnen erscheinen Athos wie Inhalationsjungbrunnen für Asthmatiker, und zusätzlich klappert Athos auch noch mit den Zähnen dazu.
Ist ja echt peinlich… nur Reinhold hat Mitleid mit dem armen Kerl.
Männer halt.
Den Wesenstest des DRC haben aber anscheinend erfahrene Personen geplant. Wir starteten schon am Samstag des Prüfungswochenendes in Motzenhofen, Hündinnen wurden erst im Anschluss an den Rüden geprüft.
Gott sein Dank. Das hätte wohl ein schönes Durcheinander gegeben.
Aber so zeigte sich unser Kasperlkopf von seiner besten Seite, er kam, sah und siegte.
Wie eigentlich alle Starter - lauter super Hunde.
Ein Tag der Freude für fast alle Teilnehmer.
In Kurzfassung: Athos hat den Wesenstest bestanden, vielleicht werden wir noch die Zusammenfassung des Ergebnisses ins Internet stellen - wir waren auf alle Fälle sehr stolz auf die Beurteilung von der Richterin Frau Brigitte Weber.
Alle Aufregung war eigentlich umsonst, aber weiß das denn schon vorher?

In Nesselwang bei Rosi läuft der Übungsbetrieb nun auch wieder an, obwohl in diesem relativ hoch gelegenen Ferien- und Wintersportgebiet Väterchen Frost seine letzten Rückzugsmöglichkeiten noch recht wacker Aufrecht erhält.
Wächst bei uns schon das Gras und die gelben Löwenzahnblüten erobern sich zaghaft ihren Platz im frischen Grün der Allgäuer Wiesen, kann in Nesselwang durchaus noch Schnee liegen.
Die wöchentliche, halbstündige Fahrt ins Oberland ist unabhängig von Tag- und Jahreszeit aber immer eine Reise wert, eine kleines bisschen wie Urlaub.
Ein wunderschöner Panoramablick auf die Allgäuer Berge, Musik, die Raum im Herzen einnimmt, Athos im Rückspiegel - what a wonderful world!

Der Winter ist also vorüber,… aber mit dem Winter hat sich auch Peggy, Rosis großes Hundemädchen, still und stimmig zu ihrer letzten Reise aufgemacht.
Sie hat, gehalten in den Armen ihrer Rosi, den langen Weg über den Regenbogen eingeschlagen, nicht ohne sich vorher von den menschlichen und tierischen Wegbegleitern ihrer Familie verabschieden zu können.
Eine wunderschöne Zeit, Peggy…bis irgendwann…


Mittwoch, 25. März 2009

Neues Jahr - neues Glück und weiter geht´s im Tagebuch…

Aber erst mal musste ich bei einer Nachlese feststellen, dass sich der Fehlerteufel eingeschlichen hatte und auch eine andere Sache richtig gestellt werden müsse.
Erstens heißt das Städle, in dem Renate und Gustav wohnen, nicht Schüttdorf sondern Schüttorf, zweitens liegt es nicht im Münsterland sondern in Niedersachsen und drittens muss ich unseren Athos in Bezug auf seine Essgewohnheiten rehabilitieren.
Denn schon vor langer Zeit hat er seine, milde ausgedrückt, seltsamen Fressgewohnheiten weitestgehend abgelegt.
Man darf die Hoffnung also nicht aufgeben, wenn ein Welpe am Anfang so manch Unappetitliches findet und dann mit Feuereifer verzehrt - wenn er älter wird, normalisieren sich die (Fr)-Essgewohnheiten.
Das Einzige, was er immer noch genauso gern macht wie vor einem Jahr, ist sein Faible für Schuhe aller Art. Jeden Morgen, und wirklich jeden Morgen trägt Athos unsere Hausschuhe rund ums Bett, voller Stolz und mit der Ernsthaftigkeit eines hauptamtlichen Schuhrumträgers. Die Atmung ist recht geräuschvoll, da er ja den Schlappen direkt über die Schnauze gestülpt hat.
Dazu wedelt er meist auch noch geräuschvoll mit seiner Rute freudig und heftig an unseren Bettrahmen.
Am Wochenende bleibt nichts anderes übrig, als ihm 4x herzlich für das Geschenk zu danken und die Schuhe im Bett zu bunkern. Hygienisch nicht ganz einwandfrei, aber so kann man noch eine Runde weiter schlafen. In der Not muss man halt zu unkonventionellen Lösungen greifen…

Und noch ein Lob auf unseren Kleinen: bis jetzt hat er noch Nichts vom Esstisch, auch nicht vom Couchtisch, geklaut. Ohne Frage registriert er sämtlich kulinarischen Zu- und Abgänge von Lebensmitteln während eines gemeinsamen Fernsehabends, von knackigen Erdnüsschen über farblich ansprechenden Gummibärchen bis zu pikanten Käsewürfeln mit Trauben.
Nach außen hin ist er völlig ignorant, nur ab und zu sieht man, wie er einen schnellen Blick auf die Köstlichkeiten wirft, das Weiße in den Augen wird bei diesen Seitenblicken kurz sichtbar, aber schon schaut er wieder mit großem Desinteresse demonstrativ in die andere Richtung. Manchmal gähnt er noch so zwischendurch, soll wohl ein wenig cool wirken.
Das ist wahre Selbstbeherrschung!
Nur die nicht zu vermeidenden Schluckgeräusche verraten Athos heimliche Wünsche und Gelüste.



Ansonsten ist Athos nun fast auf den Tag genau 1 Jahr und 4 Monate und die erste Prüfung in Form des Wesenstest steht am 28. März 2009 in Motzenhofen bei Aichach auf dem Plan.
Bei diesem Test wird, wie der Name schon sagt, die Wesensfestigkeit des Hundes geprüft und ein Bestehen ist durchaus nicht garantiert. Wenn der Hund bei diesem Test nicht besteht. kann er später nur noch einmal, dann unter Aufsicht von zwei Richtern, wiederholt werden.
Wenn´s dann nicht klappt, wird der Hund nicht zur Zucht zugelassen. So schnell kann das gehen.
Aber wir werden sehen und ich werde auf alle Fälle Nachricht geben, so oder so…

Auch die für Anfang des Jahres vorgesehenen Untersuchungen der Augen, der Ellenbogen und Hüftgelenke haben wir im Januar in Angriff genommen.
Leider ist die Augenuntersuchung nicht ganz wie gewünscht verlaufen, wir hoffen aber, dass die Beurteilung durch den DRC positiv verläuft. Nach Rücksprache mit Fr. Dr. Friedrich von der Zuchtkommission des DRC sind wir aber guter Dinge.
Bei den Röntgenaufnahmen von Athos knöchernem Innenleben zeigte sich unser Goldstück von seiner besten Seite:
A2 Hüften, ED beidseitig frei und keine Arthose ist doch toll!
So sollten sich doch spätere Beschwerden und Probleme in diesen Bereichen zu mindestens eingrenzen lassen.
All die Aufmerksamkeit und Überlegungen, die wir bei der Entwicklung von Athos in Bezug auf Ernährung und Belastung im ersten Jahr gelegt haben, hat nun doch Früchte getragen, bzw. hat neben den sehr guten Erbanlagen von Mama Denise und Papa Robin zu diesem prima Ergebnis geführt.
Nur zur Info: aus dem gewollt schlaksigen Einjährigen (Geburtsgewicht keine 500 Gramm) hat sich nun ein stattlicher Rüde mit gut 36 Kilo entwickelt. Aber keine Sorge, er hat immer noch eine schlanke Figur, ist halt alles Muskelmasse!

Der aufmerksame Leser wird aber auch unser Fernziel mit Athos zwischen den Zeilen lesen können.
Ja…- wenn alles klappt würden wir gerne eine Zuchtzulassung für Athos anstreben. Dann gäbe es hier im Allgäu eine Weiterführung der Zuchtlinie der Burning Golden Angels.
Dies alles war vor einem Jahr noch nicht geplant, es entwickelte sich erst mit Aufwachsen unseres Athos und wir würden uns freuen, wenn all die guten Eigenschaften unseres Hundes weiter gegeben werden könnten.
So sind unsere Pläne für die Zukunft und man arbeitet sich halt Stück für Stück voran.
Aber bis dahin ist der Weg noch weit, aber letztendlich ist ja der Weg das Ziel, oder?

das Jahr 2009
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