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Dienstag, 26. 05. 2009

Dienstag - Männertag für Athos und Milo.
Von Anfang bis Ende heißt das für unsere Jungspunde laufen, toben, spielen, kämpfen, Kräfte messen …Und so läuft unser Treffen in der Regel ab: Anita und ich wählen unseren Treffpunkt schon vorher aus. Je nach Jahreszeit, Tagestemperaturen und Insektenflug fällt die Entscheidung, wo und wann wir uns treffen. Nach einem geordneten Aussteigen aus den Autos geht's dann los.
Meist müssen die beiden die Rangordnung neu sortieren, ein bisschen Gebrummel, durch die Gegend jagen, sich gegenseitig niederringen und einfach nur miteinander wettlaufen.

Und schon stimmt die Chemie wieder, der Tag kann beginnen.

Wir vier marschieren los, die Hunde in ihrer Rolle als Jäger und Sammler müssen ab und zu davon überzeugt werden, dass Anita und ich von dieser Art der Arbeitsteilung nicht begeistert sind. Jagen ist absolut tabu, aber das Sammeln von Zecken, Kletten und allerhand Schlamm und Pfui bäh im Fell ist halt leider nicht zu vermeiden. Falls es zu arg ist, fahren wir auf dem Heimweg noch unsere Hundebadestelle an der Günz an. Nach dem Motto: hinein springen, raus aus dem Wasser, abtrocknen und ab ins Auto. Manchmal werden wir von dem Temperament unserer Hunde im wahrsten Sinne des Wortes mit gerissen. Sowohl Anita als ich haben mindestens einen sensationellen Sturz mit mehr oder weniger elegantem Abrollen hinter uns gebracht.
Ich wurde von den beiden Herren beim Überholen gerammt, Anita wurde von der balgenden Hundekugel "Athos und Milo" brutal beim Zusammenstoß in den Kniekehlen zum Sturz gebracht. Passiert ist Gott sei Dank nicht viel (…ich weiß Anita, der blaue Fleck hielt mehr als eine Woche), aber solche körperliche Einsätze halten, so man die Akutphase übersteht, nachweislich jung.
Auch die ständige Ausschau nach den Männern im grünen Rock, die in der Mehrzahl meist in Ordnung sind, in der Ausnahme aber leicht psychotische Ansätze zeigen, erfordert große Aufmerksamkeit bei unseren Spaziergängen durch waldreiche Gebiete. Meiner Meinung nach hat sich die Anzahl der Hochstände zwar vervielfältigt, die Höhe der Stände nimmt dagegen immer mehr ab. Das sportliche hinauf kraxeln wird wohl mit dem steigenden Alter der Jägersleut` immer beschwerlicher.
Die Alterspyramide der deutschen Gesellschaft lässt auch hier wohl grüßen.
Kaum ein neu gebauter Stand ist höher als 2-3 Meter. Oft gleicht der Anstand einem einbruchsicheren Einzimmerappartement. Nur eine Fernsehantenne haben wir tatsächlich noch nicht gesehen.

Und so erreichen wir nach ca. anderthalb Stunden dann wieder unsere Fahrzeuge und fahren nach Hause und starten in den gemütlichen Teil des Tages. Kaffee und Kuchen für die Damen, reichlich Wasser zum Saufen für die Hunde. Anita und ich sind uns einig (wir hatten beide ja vorher Hündinnen), dass unsere Hundemänner wirklich keine Trinkkultur haben. Sie stehen zwar artig nacheinander am 5l Eimer an, aber dann wird gesabbert, ins Wasser gespotzt und hinein geblasen. Den letzten Schluck lassen sie oft einfach noch so mal aus dem Mal tropfen! Das muss man mal gesehen haben. Könnte schon fast als orales Markieren bezeichnet werden.
Und anstatt sich gemeinsam ein wenig in den Schatten zu legen und zu relaxen geht nun die Spielerei so richtig los. Unglaublich, wie ausdauernd die Zwei in der ihnen eigenen Weise miteinander toben, gegenseitig taktische Ballentführungen aushecken und die, für den Betrachter gefährlich wirkenden Kampfspiele ausfechten. Die Zähne werden gruselig gebleckt, da wird geknurrt und gebrummelt, die Hundekörper wie Gummi verschlungen - und alles nur Show! Und falls den Beiden dann gar nichts mehr Gescheites einfällt, wird einfach mal gegenseitiges Bespringen geübt.
Und wie auf Kommando legen sie dann doch mal eine Pause ein und Ruhe kehrt ein. Bis zur nächsten Runde…
Und so verabschieden wir Vier uns nach einigen Stunden, die Hunde platt und ausgepowert wie Flundern, Anita und ich haben meist viel gelacht, alles Wichtige oft mehrfach und ausgiebig besprochen und sind uns einig, dass alle Beteiligten einen schönen Tag hatte. Wenn es arg heiß ist, gibt's auch noch ein Gläschen Sekt zur Abkühlung.

Was nimmt man nicht alles so auf sich für die soziale Integration seines Hundes?
Athos of Burning Golden Angels
Dienstag - Männertag