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Sonntag, 20.12.2009

Bevor sich das Jahr nun dem Ende zuneigt, möchte ich mich noch mal an dieser Stelle melden.
Wir haben seit Anfang Dezember Winterwetter wie aus dem Bilderbuch, die Natur hat ihr weißes Kleid angezogen und es ist klirrend kalt. Gerade habe ich noch aufs Außenthermometer geschaut und kann satte 8 Minusgrade melden. Unser Teich ist vollständig zugefroren, hoffentlich ist er tief genug für unsre fünf Fischlein und sie tauchen nach der Winterruhe wieder an der Wasseroberfläche auf.
Ohne Schal, Mütze und Handschuhe ist der tägliche Spaziergang für uns Hundebesitzer keine große Freude, Skiunterwäsche kann man in diesen Tagen gut vertragen. Festes Schuhwerk ist unbedingt anzuziehen, da unsere Wege am Bachlauf der Günz weder geräumt noch sonst irgendwie winterdienstlich aufbereitet werden. Ehrlich gesagt laufen wir fast ausschließlich über Wiesen, ganz ohne Weg. Wenn viel Schnee liegt ist dies eine recht anstrengende Angelegenheit, wenn der Wind den Schnee zusätzlich noch verweht und teilweise auftürmt wird's dann so richtig mühsam. Manchmal ist es so, da bin ich ehrlich, dass man gerne lieber in der warmen Stube bleiben möchte. Sofa, Decke, eine Tasse Kaffee und schöne Adventsmusik ist schon verführerisch, Aber Athos hat dafür keinerlei Verständnis, schon die ersten Anzeichen zum Verlassen des Hauses bringen ihn zum Wedeln. Dann bleibt er mir auf den Fersen und überwacht meine Vorbereitungen. Offen gesagt, wenn ich dann noch in Richtung Toilette gehe, dann ist sich Athos sicher… jetzt geht's gleich los.
Und ist man erst unterwegs, ist es toll und oft ist man länger on tour als geplant.
Seit ein paar Wochen haben Athos und ich aber ein kleines Problem. Eigentlich habe nur ich das Problem. Kaum merkbar ist unser Lauser immer selbstständiger unterwegs. Er läuft nicht weg, das nicht, aber er ist manchmal schon sehr weit vor mir unterwegs. So richtig aufgefallen ist es mir erst, als Harriet, ein Goldiemädel aus unserem Dorf, läufig wurde. Auch da ist Athos nicht spurlos verschwunden, aber er war nun eindeutig viel zu weit von mir entfernt und hat nicht, aber schon gar nicht auf Zuruf oder Pfiff gehört. Ohren angelegt und in Eigenregie unterwegs. In dieser Zeit war es besonders schlimm, aber auch hinterher war es nicht unbedingt einfacher.
Nun üben wir schon seit einiger Zeit immer wieder und intensiv den kontrollierten Spaziergang mit nicht allzu großem Abstand zwischen uns. Schon beim Schreiben merke ich, das dieses Problem gar nicht so einfach in Worte zu fassen ist. Athos ist ja eigentlich nicht ungehorsam, nur macht er teilweise einfach sein eigenes Ding. Und das Üben mit dem Kommando: "Zu weit!" wenn der Abstand zu groß wird und dem fast gleichzeitigen Aufforderung: "Da gemma" (Übersetzung vom Bayrischen ins Hochdeutsche: In diese Richtung wollen wir uns ab jetzt bewegen) und gleichzeitigem Richtungswechsel bewegen wir uns schon etliche Tage in und um Engetried herum. Schaut sicherlich aus der Ferne recht lustig aus, Gitti eilt im Zick-Zack-Kurs und scheinbar planlos durchs Gelände, Athos läuft mehr oder weniger zeitversetzt die gleichen Bahnen. Jedes mal wird er dann natürlich lautstark gelobt, wenn er sich auf Kommando umgehend wieder in meine Richtung bewegt und unser Abstand eher kleiner als größer wird.
Athos macht es aber sichtlich Spaß, je öfter ich die Richtung wechsle und je dynamischer die Sache wird, desto lustiger findet er unser Unternehmen. Wenn wir zwei alleine sind, klappt mein Plan schon recht gut, bei Ablenkung durch andere Hunde wird's schon schwieriger, ich gebe es zu.
Aber natürlich wird nicht immer geübt und es bleibt auch noch viel Zeit den geliebten Schnee mit Spiel und Spaß und einer Menge an Schneebällen zu genießen. Das Wälzen in der weißen Pracht macht anscheinend ungeheuren Spaß, vielleicht sollte ich es doch auch mal probieren. Und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt es sich völlig ungeniert. (siehe oben: unkontrolliertes Umherirren mit gleichzeitigem unverständlichen Lautäußerungen - der Allgäuer findet das schon etwas seltsam.)

Ansonsten haben wir mit unserem Goldstück auch dieses Jahr in der Adventszeit diverse Christkindlmärkte besucht, es ist unglaublich, wie oft man wegen des Hundes angesprochen wird. Ein einziges Mal entstand eine kleine Unstimmigkeit, da Athos im Gedränge einen Babytragesitz samt Inhalt am Fußteil andeutungsweise angeschnuppert hat. Sicherlich hatte der Vater Angst um seine Nachwuchs, er sagte: Das kannst du aber schnell vergessen! , dreht sich um und ging. Er hat sich wahrscheinlich nur erschrocken, ich aber war sprachlos. Eigentlich hat er ja nur mit Athos gesprochen.

Ansonsten gibt es aber nicht mehr viel Neues zu bericht und wir möchten so an dieser Stelle die Seiten für dieses Jahr schließen. Nicht aber ohne vorher allen Lesern ein harmonisches und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen, zwischen den Jahren Zeit und Muse für schöne Dinge und zu Sylvester einen schwungvollen und heiteren Rutsch in ein gutes und vor allem friedliches Jahr 2010!

Athos, der Hauptdarsteller
Reinhold, der Techniker für Text und Bild
Gitti, die Schreiberin
Athos of Burning Golden Angels
Oh Tannenbaum ...