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Montag, 12. September 2011

Gerade sitze ich im Sessel, die Beine hoch auf dem Wohnzimmertisch und im Rücken eine Wärmflasche. Passend zum Thema Herbst und fallende Blätter - auch ich fühle mich im Moment, als bestünde ich, zumindest seit der letzten Woche, aus mehreren sanierungsbedürftigen Baustellen.
Das Kreuz mit dem Kreuz!
Hier befindet sich der aktuelle Kriegsschauplatz und trotz Anwendung der berühmt-berüchtigten Hausmittel wie heiße Sitzbäder, Einreibungen mit Schmerzsalben, der Einnahme von Ibuprofen und der Einsatz der beliebten Wärmflasche ist noch keine Besserung in Sicht. Wenn es gar nicht anders geht, muss ich wohl oder übel morgen zum Doktor und hoffen, dass er kleine Wunder vollbringen kann.
Ich weiß gar nicht, wo ich mir dieses überflüssige Leiden geangelt habe. Und wenn man täglich mit seinem Hund auf Tour gehen möchte - oder soll - in diesem Fall muss, dann ist so ein Handicap überaus lästig. Schon das Umziehen für das Gassi gehen ist unangenehm bis schmerzhaft, raus aus den Hosen und rein in die Hundeklamotten, jegliches Bücken und Bewegen ist spürbar. Und der holprige Weg über Grünflächen mit Maulwurfshügel und Wühlmauslöcher ist im Moment nicht gerade angenehm. Die Krönung war dann heute noch ein Ausrutscher am Bachrand der Günz. Der Uferbereich gab am äußerstem Rand leider nach und urplötzlich ging es mit mir bergab. Eh schon mächtig verspannt wurde es dadurch nun wirklich nicht besser. Nun hocke ich da und lecke meine Wunden. Athos liegt mir zu Füßen und findet es wohl sonderbar, dass Frauchen so seltsam durch die Gegend läuft, ab und zu müde seufzt und sorgenvoll drein blickt.
Ich bin mir sicher, dass ich mit Hilfe von unserem Hausarzt bald wieder geschmeidig und dynamisch durch die Gegend huschen kann. Aber wie wäre es, wenn man nicht mehr so schnell auf die Beine kommt? Ein paar Tage kann man ja wohl überbrücken, aber dann?
Da darf ich gar nicht dran denken, welche Konsequenzen dies nach sich ziehen würde.
Körperliche Fitness ist unabdingbar im Alltag mit unserem Athos. Täglich mindestens eine Stunde durch Wald und Flur kann durch kein Leckerchen oder Streicheleinheiten ersetzt werden. Im Winter verschärft sich die Situation dann noch ein wenig, wenn Schnee und Eis das Bewegen und Wandern noch schwieriger machen. In der Stadt ist es vielleicht nicht ganz so problematisch, hier aber erfordern die teils ungeräumten und ungestreuten Wege schon eine gewisse Standsicherheit. Der Gang über verschneite, bzw. mit gefrorener Schneedecke versehene Wiesen ist echt schon eine kleine sportliche Leistung; im Moment hätte ich schlechte Papiere bei solchen Unternehmungen. Aber bis dahin vergeht Gott seid Dank noch hoffentlich etliche Zeit.
Und vielleicht habe ich mir den Rücken ja am letzten Wochenende versaut. Athos und ich waren beim Dummy-Seminar mit Jörg Brach (Teil 2) wieder im Revier von Claudia und Rainer im Umfeld von Gschwend im Allgäu.
Von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr verbrachte unsere Trainingsgruppe die Stunden mehr oder weniger stehend oder sitzend auf gefällten Baumstämmen am schattigen Waldesrand.
Tja, Gitti, man wird anscheinend nicht jünger.
Manche treiben sich nachts um zugige Hausecken und andere wiederum hocken auf brettharten Holzstücken stundenlang im schattigen Waldesrand.
Die einen nicht gescheiter wie die anderen.
Die Auswirkungen scheinen dieselben zu sein: Verspannte und/oder verkühlte Muskeln mit schmerzhaften Rückmeldungen. Erschwerend kommt ja bei meiner Sitzung am Waldrand noch hinzu, dass ich bei solchen Seminaren auch psychisch schon immer ein wenig unter Druck stehe. Bei der ersten Übungssequenz waren Athos und ich echt gut, da war ich hinterher eigentlich schon richtig relaxt aber dann kam Übung 2, und wir mussten unsere Hund auf einem Stuhl sitzend (!) ins Voran und auf die Markierung schicken. Hört sich überhaupt nicht schlimm an, aber ich war dann so durch den Wind, dass ich weder richtige Kommandos gegeben habe, weder richtig gepfiffen habe noch die passenden Handzeichen gegeben habe. Totales Versagen!
Zwar wird man von Jörg dann durchaus energisch auf die eigenen Fehler (und nicht des Hundes) hingewiesen, aber letztendlich findet sich immer alles wieder zum Guten, Meist bringe ich mich selber immer aus der Bahn, da ich schon arg ehrgeizig bei der Sache bin und gerne alles 100%ig machen würde. Klappt halt nur sehr selten.
Übung 3 war dann einigermaßen und am Schluss klappte es wieder sehr gut. So war der Abschluss erfolgreich und nächstes Jahr nehmen wir gewiss wieder an einem Dummy-Seminar teil. Hoffentlich habe sich meine Verspannung bis dahin wieder gelöst.
Und im Frühjahr 2012 möchte ich ja auch mit Athos an einer Anfänger-Dummy-Prüfung teilnehmen. Dieses Jahr hat es noch nicht gereicht und ich hoffe, dass wir bis nächstes Jahr eine Chance beim Starten haben. So ist mal der Plan. Da frage ich mich schon, warum ich mir das immer wieder antue. Mir gehört es ja nicht anders. Verspannungen sind wohl mein Karma.

Und auch Neuigkeiten in anderer Richtung stehen an.

Im September, eher Oktober dieses Jahres soll unser Bube seinen ersten Einsatz als Deckrüde haben. Die Auserwählte ist Chinook of Golden Queensferry, Karin´s jüngere Hündin. Seit ca. drei Jahren treffen wir uns einmal wöchentlich zum Spazieren gehen, nun wollen wir Chinnouk und Athos die Möglichkeit zur Verpaarung geben. Der Deutsche Retriever Club hat grünes Licht gegeben, ob´s klappt, wird sich heraus stellen, wir warten nun einfach ab und ich werde ganz bestimmt bald Neues berichten.

So, nun wird meine Wärmflasche langsam kalt, es ist mittlerweile schon fast halb zehn und mein Bett fängt an, leise Lockrufe zu senden. Die höre zwar nur ich, aber sie verfehlen ihre Wirkung nie. Aber noch ist der englische Montagabendkrimi nicht zu Ende. Inspector Barnaby ermittelt noch bis 22.30 Uhr und verhaftet dann zuverlässig wie jedes Mal nach 90 Minuten den Mörder. Schön, wenn jemand so pünktlich seine Arbeit erledigt hat.

Denn auch Inspector Barnaby ist nicht mehr der Jüngste und braucht seinen Schlaf!
Athos of Burning Golden Angels
Wenn die ersten Blätter fallen ...