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Montag, 31. 03. 2008

Das Frühjahr ist nun kalendarisch ins Land gezogen, das Osterfest ist vorbei, aber das Wetter ist noch immer meist kalt und unfreundlich. Nächste Woche soll es nochmals bis ins Flachland schneien, die warmen und wasserdichten Hundejacken bleiben noch ungewaschen, Schal und Mützen liegen griffbereit und auch Handschuhe sind oft unentbehrlich. So ist´s halt im Allgäu. Nur gestern hatten wir traumhaftes Wetter. Es war so warm, dass man im Freien seinen Kaffee trinken konnte und entsprechend viel war auf den Straßen und in den Cafés los. Reinhold nutzte den wunderschönen Tag für eine erste "Probierfahrt" mit dem Fahrrad nach Immenstadt und Athos und ich gingen dafür mit Anita und ihrem Mann ins Kloster - Cafe, das der Ottobeurer Basilika angeschlossen ist. Nicht, dass einer von uns etwa geistlichen Beistand gebraucht hätte, aber nur hier war noch ein Plätzchen im Freien zu ergattern. Wahre Menschenmasse durchzogen das meist recht stille Ottobeuren. Eigentlich klappt es schon ganz gut mit Gaststätten oder Cafés. Aber seit kurzer Zeit hat unser Goldstück seine eigene Stimme entdeckt. Ist das Futter nicht schnell genug weich oder er sitzt im Auto und man geht nochmal schnell ins Haus, weil man etwas vergessen hat oder er sieht im Garten durch die Terrassentür eine freche Amsel oder geht man nochmals in den Keller, um die festen Schuhe zum Gassi gehen zu holen oder Athos ist im Zweikampf mit seinem Stofftierfreund - Alles wird im Moment mit wuff-wuff-wuff kommentiert.
Tja, und da man dies ja so nicht haben will, soll man laut Welpenschultrainerin, das Gebell einfach ignorieren. Klappt meist recht gut, und wenn Athos dann ruhig ist, wird er auch gelobt.
Gestern saßen wir nun an unserem Tisch und Anfangs klappte es auch ganz gut. Dann aber drehte sich Athos von uns weg und starrte auf eine recht große, völlig unspektakuläre Grünfläche und so ungefähr alle 5-8 Sekunden macht er einen vernehmlichen wuff, manchmal dauerte es auch 15-20 Sekunden und dann machte er aber dafür wuff-wuff. Anfangs gelang es mir ganz super, ihn zu ignorieren. So nach 10 Minuten konnte ich dann dem Gespräch nicht mehr so ganz genau folgen, da ich schon ein wenig die anderen Gäste beobachtete. Na ja, keiner schien so richtig grimmig zu schauen, oder doch?
Nach ca. 25 Minuten bekam ich dann schon leichte Schwitzanfälle und meinte, auf den Gesichtern der Gäste Zeichen von Unverständnis und Ungeduld zu erkennen, da ich immer noch äußerlich (aber auch nur äußerlich!) völlig unbeeindruckt von den Lautäußerungen meines Hundes auf meinem Stuhl saß. Zwischenzeitlich war Athos dann ja auch mal ein paar Minuten ruhig gewesen, da habe ich aber vergessen, ihn zu loben - so verkrampft war ich schon.
Er wickelte mein linkes Bein in dieser Zeit dann mit seiner Leine um das Stuhlbein herum ein und ich war bei meinen Befreiungsversuchen minutenlang mit einer Körperhälfte mehr unter als über der Tischplatte. Nach einer halben Stunde habe ich dann das Handtuch geworfen. Wir verließen recht schnell das nette Cafe, Athos legte sich ins Geschirr (meist geht er sonst wirklich schon gut an der Leine) und wenn ich ehrlich bin, war ich heilfroh, als wir dann am Auto waren. Warum er so auf die Grasfläche gestarrt hat und warum er gebellt hat. Ich weiß es nicht...
Aber die Sache mit dem Ignorieren ist gar nicht so einfach. Ja, ja.
Und jetzt zu den "wichtigen Vorfällen" der letzten Zeit.
Ein wenig peinlich ist mir dieses Thema schon, aber ich möchte es auch nicht verschweigen.

Der Gang zum Tierarzt
Also, eigentlich begann es damit, dass wir zur Nachimpfung zu unserer Tierärztin gingen:
Bei der Voruntersuchung zur Impfung meinte unsere Tierärztin, bei Athos ein leichtes Herzgeräusch fest gestellt zu haben, wir sollten uns aber keine großen Gedanken machen, oft verschwindet das Geräusch eh von alleine wieder. (Vorne weg: genauso war es dann auch.) Aber keine "großen Gedanken machen" war für mich gleichbedeutend wie "es steigt ein bisschen Rauch aus ihrem Kellerfenster auf, aber da wird schon nichts Schlimmes sein".
Also, wir sofort ins Internet und rein in google. Alle Artikel über Herzgeräusche bei Welpen durchforstet und in fast allen stand das Gleiche, nämlich dass diese Geräusche oftmals ohne jegliche Behandlung verschwinden. So, und dann sofort ans Telefon und Herrn Schmidt, den Züchter angerufen und um Rat gefragt. Dieser konnte mich dann glücklicherweise wieder etwas beruhigen und meinte, dass Athos bei der sehr sorgfältigen Abschlussuntersuchung keinerlei Herzgeräusche hatte und er sich nicht vorstellen konnte, dass in dieser Richtung ein Problem wäre.
Und siehe da, nach 4 Wochen kam die Entwarnung...alles o.k.

Und dann war da die Sache mit den Zuckungen. Athos war gerade einmal ein paar Tage bei uns eingezogen, da hatte ich das Gefühl, Athos zuckt unkontrolliert mit einem Hinterbein. Sofort rief ich bei unserer Tierärztin an und bat um einen Abendtermin, heute noch bitte. Als wir dort ankamen, Vater, Mutter, Kind – hatte Athos keinerlei Zuckungen mehr.
Die Tierärztin überprüfte Reflexe, tastete ab und konnte Nichts feststellen.
Dann fuhren wir wieder Heim.
So im Alter von ca. 14 Wochen kamen Reinhold und Athos vom Welpenkurs zurück. Athos lag ganz erschöpft im Wohnzimmer und da bemerkt ich es: ER ZUCKTE WIEDER MIT EINEM HINTERBEIN, vielleicht waren es auch beide, ich weiß es nicht mehr so genau.
Reinhold meinte, dass er sich halt einfach ein wenig überanstrengt hätte. Diese Erklärung war mir aber zu einfach. Ab ins Internet, die Tierarztseite war schon als Favorit abgespeichert. Aber diesmal war es ganz schwierig, nirgends fand sich etwas von Athos Zuckungen. Es musste wohl schon ein ganz schwieriges Problem sein, dass ich da erkannt hatte. Jetzt sofort den Züchter anrufen, Samstagnachmittag, vielleicht weiß er ja eine Erklärung. Aber auch Herr Schmidt hatte noch nie von solchen Zuckungen gehört. Weder bei seinen Hunden, noch bei Anderen. Und er meinte: Vielleicht hat sich Athos ja ein wenig überanstrengt beim ausgelassenen Toben mit seinen Hundefreunden.

Die Tierärztin rief ich an diesem Tag dann nicht mehr an.
Bis jetzt hat Athos nicht mehr gezuckt, nicht mit einem und auch nicht mit beiden Beinen.
Er wird sich wohl tatsächlich nur ein wenig überanstrengt haben.

Und dann die Geschichte mit dem Haargummi.
Ostersonntag, kurz vor der Tagesschau. Athos und ich haben uns so ein kleines Spielchen ausgedacht. Das geht so: In eine blaue Wäschekugel wird ein Leckerli gesteckt und das Ganze dann versteckt. Athos muss vor der Türe warten und darf dann suchen. Wir waren voll im Eifer des Gefechts, Athos suchte immer besser, aber auch meine Verstecke wurden immer schwieriger. Da zog ich mit meinen nach Leckerli riechenden Finger meinen Haargummi aus den Haaren und legte in auf die Couchlehne. Hätte ich mal nicht tun sollen. Athos kam ins Zimmer und begann zu suchen. Er war ganz aufgeregt und lief hin und her. Ha, Ha, mein Versteck war diesmal sehr gut. Und dann geschah es: Athos schnappt sich den Gummi und ab die Post. Ich sah nur noch kurz ein kleines schwarzes Stückchen und schon war er weg.

BEUTE GEFUNDEN UND ENTSORGT!

Ich war sprachlos.

Wenn jetzt aber jemand meint, ich hätte noch am Ostersonntagabend die Tierärztin angerufen, dann irrt er gewaltig. Ich behielt wie immer die Nerven und sagte mir, dass je eigentlich nichts passieren kann. Bis Montagmittag war alles paletti. Athos wurde von mir mit Argusaugen beobachtet und dann sah ich es: Athos bekam weichen, eigentlich schon als dünnflüssig zu bezeichnenden Kot! Und musste auch noch öfters wie sonst. Schon um 7.45 Uhr am Dienstag rief ich kurz bei der Tierärztin an und berichtete ihr von dem Problem. Sie sagte, ich solle mir keine „großen Gedanken machen“, der Gummi käme bestimmt ohne Probleme wieder in Sicht.

Alles klar!

Aber nur bis Freitag, denn da spuckte Athos am frühen Morgen weiße Spucke. Am Nachmittag bekam ich schnell einen Termin in der Praxis. Bis dahin ging es Athos wieder erstaunlich gut. Er spuckte nicht mehr und der Kot war zwar noch ein bisschen flüssig, aber er konnte ohne Probleme absetzen. Besorgt war ich aber immer noch, das Wochenende stand vor der Tür, und wer weiß...



Zusammenfassung: Athos wurde sehr gründlich untersucht (20 Minuten lief ich durch die Gegend bis Athos die benötigte Kot probe lieferte), es konnte nichts fest gestellt werden und somit auch nichts gemacht werden, er bekam dann nur eine Spritze, die etwaige Verkrampfungen im Verdauungsbereich lösen sollte. (Vielleicht täte mir so eine Entkrampfungsspritze mal auch ganz gut?!)Die Tierärztin meinte, dass der Gummi durchaus den Verdauungstrakt leicht reizen könnte, aber dass der Gummi auf natürlichem Weg wieder heraus käme, davon war sie nach wie vor überzeugt. Athos bekam wie immer seine Belohnungsleckerli von "seiner" Frau Doktor, die er sehr gerne mag, die er jedesmal stürmisch begrüßt. Man kennt sich ja mittlerweile schon recht gut, man sieht sich ja des Öfteren.
Herrn Schmidt wollte ich dann nicht mehr anrufen, obwohl ich, offen gestanden, schon mal kurz daran dachte.
Übrigens: Beim Heimfahren von der Praxis war mir schon gar nicht mehr so gut, die nächsten 2 oder 3 Tage hing ich mit einem Magen-und Darmvirus schwer in den Seilen. Ungelogen!

Heute Morgen lag der Haargummi auf dem Teppich. schwarz, nass und mit ein paar Grasfasern umhüllt. Nur knapp 2 Meter von der Stelle entfernt, wo ihn Athos verschluckt hat. Gott sei Dank.
Athos of Burning Golden Angels
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